modocom on Thu, 31 Jul 2003 13:38:44 +0200 (CEST)


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Re: [rohrpost] FLASH MOB



Ja, "Flash Mob" ist tatsächlich DER heisseste Sommertrend des Sommers (siehe
dazu auch http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,258913,00.html).

Bei der Frage, welcher der erste in Berlin durchgeführte "Flash Mob" war,
muss allerdings eine Korrektur erlaubt sein, der "1. Berliner Flash Mob"
fand nämlich nicht am Mittwoch, 30.7., sondern bereits am Samstag, 26.7.
statt:
Mehrere hundert Menschen versammelten sich um 21.57 Uhr vor einem Möbelhaus
in der Torstrasse 68. Nach exakt fünf Stunden löste sich die Versammlung
blitzartig auf. Die Verkäuferinnen, die zu dieser Zeit nicht anwesend waren,
reagierten entsetzt und verstört.

Details und Bilder des "1. Berliner Flash Mobs" unter:

http://www.modocom.de/flashmob/flashmob.htm



modocom:

Wissenschaftsakademie Berlin
MOEBEL HORZON
www Verlag
BELFAS
Gelée Royale
WANDEKOR
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SEPARITAS

http://www.modocom.de


----------
>Von: "Inke Arns" <inke@snafu.de>
>An: rohrpost@mikrolisten.de
>Betreff: [rohrpost]
>Datum: Mit, 30. Jul 2003 20:00 Uhr
>

>[Ist das so etwas wie der neueste Trend im Sommerloch? Ist "Teil
>der naechsten sozialen Revolution sein zu wollen" jetzt sexy? Ich
>bekam heute schon einen Anruf einer aufgeregten Journalistin, die
>mich dazu befragen wollte ... Gruss, IA]
>
>-----------------------------------------
>
>http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/index.asp?gotos=http://arch
>iv.tagesspiegel.de/toolbox_po.php?ran=on&url=http://archiv.tagessp
>iegel.de/archiv/30.07.2003/676534.asp#art
>
>
>Die neue Spaß-Guerilla
>„Flash Mobs“ nehmen zuerst Manhattan, dann Berlin
>
>Von Matthias B. Krause,
>
>New York
>
>Über den Geburtsort streiten sich die Gelehrten. War es ein
>Schuhgeschäft in Soho oder ein Kaufhaus in Midtown? Oder doch
>erst das Grand Hyatt in Manhattan? Fest steht nur, dass der erste
>so genannte Flash Mob Anfang des Monats in New York gesichtet
>wurde. Und seitdem breitet sich das Phänomen in rasender
>Geschwindigkeit über den Globus aus. San Francisco, Minneapolis
>und Rom waren die nächsten Stationen, an denen sich größere
>Menschenmengen spontan und scheinbar sinnfrei zu
>minutenkurzen Aktionen zusammenfanden.
>
>Die Welle rollt. Zuerst nahm der Flash Mob Manhattan, als
>Nächstes nimmt er Berlin. Am heutigen Mittwoch um 18 Uhr steht
>ein Herr mit buntem Regenschirm im Sony Center. Einzelheiten
>werden erst dort bekanntgegeben. „http://flashmob.twoday.net/“;
>zufolge will sich am Freitag ein Flash Mob um 18 Uhr vor dem
>KaDeWe treffen. Sie holen um 18 Uhr 1 ihr Handy raus und sagen
>immer „Ja“, „Ja“, „Ja“. Um 18 Uhr 2 stecken sie das Handy in die
>Tasche und fangen an zu applaudieren. Um 18 Uhr 3 verlassen sie
>umgehend den Eingang des KaDeWe. „Im Augenblick ist das so
>etwas wie ein lustiger Streich", sagte Rob Zazueta kürzlich dem
>„Boston Globe", „aber das geht tiefer. Es ist der Beweis, dass wir
>mit den technischen Möglichkeiten, die wir haben, spontan
>zusammenkommen können. Und wir hoffen, dass daraus etwas viel
>Größeres wird." Ohne kommerzielle Interessen oder politische
>Botschaft, „für Leute, die Teil der nächsten sozialen Revolution sein
>wollen", wie Zazueta sagt. Er beruft sich dabei auf den Web-
>Theoretiker Howard Rheingold, der in seinem jüngsten Buch das
>Konzept der „Smart Mobs" beschreibt (www.smartmobs.com).
>Nach seiner Definition ist es ein Phänomen, das entsteht, wenn
>große Gruppen mit moderner Kommunikationstechnologie ihre
>Talente nutzen. „Was wir im Augenblick sehen, sind die frühen
>Tage von etwas", sagte Rheingold der „Business Week", „eine
>Wiederbelebung der Graswurzelbewegung, die alles einschließt.
>Von einfach Spaß zu haben bis zur friedlichen Demonstration auf
>der Straße." Bei den Flash Mobs in Manhattan versammelten sich
>die Leute in einem großen Kaufhaus in der Teppichabteilung. Dort
>ließen die 100 Kunden die Verkäufer wissen, dass sie alle in einer
>Kommune lebten und einen großen „Liebesteppich" suchen würden.
>
>Heute abend Sony Center
>
>Nach ein paar Minuten verschwand die Menge ebenso schnell, wie
>sie gekommen war, und ließ verwirrtes Personal zurück. Im Hyatt
>wiederum drängte sich die Menge auf der Hotelgalerie und begann
>auf Kommando zu klatschen und zu johlen, also hätte sie gerade
>einen Hollywood-Star gesichtet. Auch hier war der Spuk beendet,
>bevor der erste Streifenwagen um die Ecke bog. In San Francisco
>tanzten 250 Menschen in einem großen Kreis auf einer zentralen
>Kreuzung. Zweimal hintereinander, immer brav bei Grün. Gottfried
>Mayer, Chaos-Forscher an der Penn- State-Universität, sieht in
>dem Flash MobPhänomen eine Bestätigung für die These, dass
>sich das Internet in ähnlichen Strukturen organisiert wie das
>menschliche Gehirn, als „globales Gehirn“. „Von daher ist es völlig
>nahe liegend, dass spontan organisierte Massenveranstaltungen
>wie diese Flash Mobs Teil einer künstlerischen Ausdrucksweise
>werden", sagt Mayer, „auf einer längeren Zeitskala wird man nun
>erwarten, dass sich später professionelle Flash-Mob-Aktivisten
>organisieren und neue, dauerhaftere Strukturen entwickeln – ganz
>so, wie in unserem Gehirn Strukturen zum Langzeitgedächtnis
>entstehen.“ Das Prinzip der Massensynchronisation durch Internet
>und Handy kann dabei eine gewaltige Dynamik entwickeln. Für die
>Proteste gegen den Irak-Krieg setzen die US-Kriegsgegner
>Mailinglisten und Internetforen erfolgreich ein. Im Augenblick
>allerdings macht die Spaß-Fraktion die Schlagzeilen. Nach den
>ungeschriebenen Gesetzen bekommen die Teilnehmer erst wenige
>Minuten vor der Kundgebung Handlungsanweisungen. Im Voraus
>werden nur Ort und Zeit bekannt gegeben.
>
>
>
>
>Inke Arns
>http://www.v2.nl/~arns
>
>Upcoming:
>IRWIN: Retroprincip 1983-2003
>
>*Kuenstlerhaus Bethanien*
>Berlin, 25 Sep - 26 Oct 2003
>*Karl-Ernst-Osthaus Museum*
>Hagen, 14 Nov 2003 - 4 Jan 2004
>*Museum of Contemporary Art*
>Belgrade, 14 April - 14 May 2004
>
>http://www.irwin-retroprincip.de
>
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>rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
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