das ende der nahrungskette on Sat, 21 Jun 2003 11:21:23 +0200 (CEST)


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[rohrpost] Operation Ganymed. Ein Erler'scher Bioprobensonntag mitThomas Ballhausen. 22. Juni 03, 21 Uhr/monochrom Raum.


OPERATION GANYMED ...

... ist ein Film, den man/frau/sonstige - mit ein wenig Glück - irgendwann mal
im Nachtprogramm von RTL2 gesehen hat. Aber dieses Glück wurde in letzter Zeit
nur wenigen zuteil, deshalb haben wir uns dazu entschlossen, den morgigen
Sonntagabend dieser deutschen Sci-Fi-Produktion zu widmen. 

22. Juni 2003 um 21 Uhr im monochrom-Raum im MQ (
http://quartier21.mqw.at/uebersichtsplan/index.html ).

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"Operation Ganymed" 
BRD 1977, Regie: Rainer Erler (121 Min.) 
Mit Jürgen Prochnow, Claus Theo Gärtner [*], Horst Frank, Dieter Laser. Musik:
Eugen Thomas.

Was als das ...
... ehrgeizigste Projekt der menschlichen Raumfahrt beginnt, endet als
Desaster. Viereinhalb Jahre nach dem Start von drei bemannten Raumschiffen auf
dem Weg zum Jupiter, kehren nur fünf von 21 Astronauten zur Erde zurück. Lange
nachdem das Projekt als gescheitert galt. Doch da niemand mehr mit ihnen
rechnet, werden sie, zurück auf der Erde, nicht als Helden gefeiert, sondern
sind dazu gezwungen, unbemerkt an der Pazifik-Küste Mexikos zu landen. Ein
hoffnungsloser Marsch durch die Wüste beginnt ... 

"Operation Ganymed" handelt nicht weniger von Vietnam als von Jupitermonden.
"Operation Ganymed" ist ein Film über das alte Spiel von Macht, Aggression und
Manipulation - und von der Verkehrung wissenschaftlicher Projekte zum
Propaganda-Instrument.

Rainer Erler, ...
... der Regisseur des Films, arbeitete schon früh bei Schul- und Studiobühnen,
bevor er seine ersten Fernseh- und Filmerfahrungen als Assistent bei Rudolf
Jugert, Harald Braun, Paul Verhoeven, Franz Peter Wirth und anderen sammelte.
Er schrieb Theaterstücke, Filmkritiken und auch einige Drehbücher. Von 1961
bis
1972 war Erler freier Autor und Produzent bei der Bavaria, ab 1973 schrieb,
produzierte und inszenierte er seine eigenen Filme. 

Erlers Filme gehörten in den 70er Jahren in die neue Kategorie der "Science
Thriller", indem sie aktuelle Themen aus der gesellschaftlichen und
politischen
Diskussion in packenden Geschichten präsentierten. Oft lange bevor die Brisanz
der Themen erkannt wurde, befasste Erler sich beispielsweise mit Themen wie
Organhandel ("Fleisch") oder Atomverbrechen ("Plutonium"). 
Doch auch Stoffe mit gesellschaftskritischem SF-Anklang gehörten zu seinen
Themen, die er in einer für damalige deutsche Fernsehverhältnisse oftmals
spektakulären Art umsetzte, wie etwa "Die Delegation" oder eben "Operation
Ganymed".

Thomas Ballhausen über "Operation Ganymed"

In seiner der Vorführung des Films vorangestellten Einleitung "Die versäumte
Apokalypse" wird der Autor und Literaturwissenschaftler Thomas Ballhausen
anhand der unterschiedlichen in Erlers Werk verhandelten Aspekte die
Vielschichtigkeit des SF-Klassikers deutlich werden lassen. So werden, neben
der Nachzeichnung des Inhalts und der narrativen Strukturen, die Schwerpunkte
seiner Ausführungen, gemäß des im Film selbst verfolgten Ansatzes, auf
folgenden fragmentarischen Teilen liegen: dem Jupiter als Thema in
Wissenschaft
und Science Fiction, dem mythologischen Unterbau dieser Annäherungen und den
kunstgeschichtlichen Aspekten des dahingehend vorbelasteten Ganymed.
Überlegungen zur kritischen Darstellung der Helden und dem für die politische
Kritik des Werkes konstitutive Ästhetik eines umfassenden Vertrauensverlustes
werden die vorangegangen Unterpunkte sinnvoll ergänzen und die Einleitung
abschließen.

Screening

Thomas Ballhausens Einleitung beginnt am Sonntag den 22. Juni 2003 um 21:00
bei
uns im monochrom-Raum im MQ (siehe Lageplan). Danach Screening des Films. 

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[*] Ja genau. Er ist es.  
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