Harald =?iso-8859-15?q?Hillg=E4rtner?= on Sat, 14 Dec 2002 16:30:24 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] Lev Manovich, banales beispiel: der zoom im Acrobat Reader


Am Mittwoch, 11. Dezember 2002 18:39 schrieb Florian Cramer:
>
> Daß dies nicht nur akademische Spielereien sind, wird man spätestens
> dann merken, wenn digitale Daten wie z.B. DiVX- oder Quicktime-Filme
> eben wegen ihrer Abkoppelung von spezifischer Abspielhardware in wenigen
> Jahrzehnten nicht mehr lesbar sein werden. (Im Unterschied z.B. zum Buch
> oder zu einem gemalten oder photographischen Bild, das seine
> "Abspielhardware" immer mit sich führt.)

Ich will dir ja in allem recht geben. Nur gerade am letzten Beispiel werden 
wieder Birnen mit Äpfeln verglichen. Zu Beginn ging es um Audio-CD und 
Video-DVD, nun werden Fotografien und Gemälde genannt. Mit der Lesbarkeit von 
Audio-CD wird es ebenso prekär wie mit der Lesbarkeit von DiVX, wenn die 
Hardware (und natürlich auch Software) nicht mehr da ist. 
Es ging mir übrigens gar nicht darum, etwas als akdemische Spielerei zu 
diffamieren, es sind vielmehr andere in anderen Beiträgen, die dies tun, und 
selber sich dazu hinreißen lassen, etwas als diskrete Gegensätze erscheinen 
zu lassen, wo es dann schon noch etwas komplizierter ist. 
Übrigens bringt das Buch seine Hardware zwar mit sich, aber Literalität als 
"Software" muss trotzdem vorausgesetzt werden. Zumal der Umschwung von 
Fraktur auf Antiqua auch einiges Gedrucktes zumindest ein Stück weit 
entwertet hat. Weiters vergessene Schriftsysteme, die auch erst entschlüsselt 
werden müssen. Nicht zu vergessen das Tafelbild: es will auch gelesen werden. 
Wie es mit der Lesbarkeit alter Kölner Meister hier bestellt ist, bleibt auch 
zu fragen. Aber jetzt vergleiche ich auch Birnen mit Äpfeln...

Harald.


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