Ulf Schreiber on Sun, 3 Feb 2002 20:00:06 +0100 (CET)


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[rohrpost] [rohrpost]Re: rmx_invitation ONE CAGE IS ENOUGH


golo foellmer wrote:
> 
> entschuldigung, mail an wolf kahlen versehentlich ueber die liste geschickt.
> mein kopf ist spaet dran heute.
> 
> aber wo wir schon mal dabei sind: wer eine meinung zu meinen fragen hat
> (siehe letzte mail)
> - es geht explizit um musik, die im netz _entsteht_ -
> der/die ist willkommen!
> 
> golo
> 


Hallo!

Wie es der Zufall so will habe ich zu einigen der Fragen in 
den letzten Tagen schon quasi im Vorraus eine Meinung 
entwickelt. Es geht hier um den neuen Künstler sowie
Konsumenten auf den sich die Fragen 7 bis 9 kondensieren 
lassen.

Der Hintergrund ist hier der Buzz-Tracker, ein Freeware-
programm in Tradition von Fasttracker, Impulsetracker etc,
das auf einer Pluginschnittstelle ähnlich Steinbergs VST 
basiert. Um dieses Programm hat sich - wie bei erfolgreicher
Freeware ja üblich - eine Onlinecommunity entwickelt, die 
aus Musikern, hauptsächlich "musically untrained people", 
und Pluginprogrammierern besteht.

Das bemerkenswerte an dieser Szene ist, dass sich die Grenze 
Künstler/Konsument teilweise dahin verschiebt, dass die 
Programmierer die Künstler sind, und diejeniegen die mit den 
Plugins Musik machen deutlich Merkmale des Konsumenten zeigen, 
wie in den Diskussionen auf www.buzzmachines.com zu sehen. Auf 
der Programmiererseite sind die stärksten Anzeichen für eine
solche Verschiebung Effekte wie ein "CyanPhase Sea Cucumber",
der wohl kaum als blosses Werkzeug zum Musikmachen zu 
erklären ist, oder das "SuperDonut Ultimate Drum"-Plugin,
eine provozierende Karikatur im Kleid eines virtuellen 
Musikinstrumentes.

Ähnliche Ansätze gibt es auch auf dem Gebiet der VST-Plugins,
(Smartelectronix "OnePingOnly" und diverse "Super Destroy FX"),
allerdings sind sie dort in einem Umfeld, das von Musikern auf
der Suche nach den effektivsten Werkzeugen und professionellen
Anbietern eben dieser - langweiligen, aber effektiven und 
vergleichsweise universellen - Werkzeuge deutlich weniger 
wahrnehmbar.


Ach ja, ich selber stecke da natürlich mittendrin im 
Plugins konsumieren und sich gelegentlich auch mal selber dran 
versuchen.



> 7.  The listener of net audio is usually interacting with the production
> process of the music in one or the other way, and this is just logical,
> because active involvement is the most characteristic feature of the
> Internet. Does this mean that interactive audio works shift musical
> responsibility from the musician to the listener? Is the interacting
> listener a creater of music?
> 
> 8.  How interesting can music be that is being brought about by musically
> untrained people? Isn´t that getting close to automatic Farfisa-organs? Or
> is it not so much the sounding music that is interesting about net music? Or
> are there totally new forms of music listening or a new type of listener
> evolving?
> 
> 9.  Do you see, on the other side, new forms of music making or new types of
> musicians developing? Is a player using a network setup working very
> differently from somebody using an electronic tool or a sequencer?
> 

-- 


Ulf Schreiber

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   ist deshalb ohne Unterschrift gültig."
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