Matthias Kuhn on Sun, 3 Feb 2002 19:02:18 +0100 (CET)


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[rohrpost] [wortwerk] newsletter 2002/1


Title: [wortwerk] newsletter 2002/1
[wortwerk] newsletter 2002/1



>>> aktuelles projekt. jetzt online:

* * * Elisabeth Nembrini/Marianne Rinderknecht/Christof Salzmann/Matthias Kuhn:
EXKLUSIVKLATSCH. Weder die Kunstschaffenden noch die Rezipienten wissen was Kunst ist. Ein ausuferndes Künstlergespräch.

goto: http://www.wortwerk.ch/exklusivklatsch

Dem Text EXKLUSIVKLATSCH liegt ein wirklich ausuferndes Gespräch zugrunde, das am 11. Dezember 2001 in St. Gallen - bei einem ausführlichen Essen - stattfand. Das Gespräch ist am 11. Januar 2002 in einer stark gekürzten, überarbeiteten und kommentierten Fassung im St.Galler-Tagblatt erschienen.
Zusätzlich zu der vorliegenden integralen und ebenfalls reich annotierten Fassung auf www.wortwerk.ch liegt unter www.fuzzy-space.de das sogenannte TERROR-FRAGMENT zur Lektüre bereit. Weitere Fassungen und Überarbeitungen für den Druck und die Publikation im Internet sind in Vorbereitung.



* * * Aus dem Inhalt von EXKLUSIVKLATSCH:

:// Möchtest du nicht lieber ein Star werden? Der Künstler als Popstar (Kapitel 3)

:// Beliebigkeit, das ist gut. Ein durchaus postmodernes Loblied auf die Beliebigkeit (Kapitel 6)

:// Männer sind voll ballfixiert. - Über Fussball kann man viel besser reden als über Kunst. (Zu Kapitel 6)

:// Pamela Anderson und die ganzen Hollywoodfreaks. Populäre Strategien und Erfolg (Kapitel 12)

:// Neue Plattformen: flexible Formate, parasitäre Strukturen. Künstlerische Strategien ausserhalb der Institutionen (Kapitel 16)

:// Möchtest du auch ein Star werden? Ein kleines Anliegen (Kapitel 17)



* * * Bemerkungen zu EXKLUSIVKLATSCH:

:// Das Publikum will unterhalten, belogen und betrogen werden, und zwar von Kindesbeinen an, es will mit Skurrilem und Bizarrem ebenso gefüttert werden wie mit dem Schnöden, Schönen, auf Hochglanz Polierten. Ob es sich dabei um Prinzen oder Mythen, Intimes oder Tatsachenbehauptungen handelt, spielt üerhaupt keine Rolle. Hauptsache ist, es tötet die endlose Zeit, bearbeitet also jene Ödnis, Indifferenz und Langeweile, mit der die Leute tagsüber in der Arbeit, vor dem Herd oder in der Schule konfrontiert werden. Maresch über Kummer.

:// Jedenfalls gilt - für das wortwerk im Allgemeinen, und für das Projekt EXKLUSIVKLATSCH im Besonderen - wie bei Tom Kummer: [Meine Texte sind] ein Werk der Montage, für das ich mich verschiedener Quellen bedient habe.

:// Um es mit anderen Worten zu sagen: Denis Villeneuve gab Andreas Maurer in der NZZ vom 4. Januar 2002 zu Protokoll: Das dokumentarisch Aufgezeichnete muss intuitiv und spontan überarbeitet werden, um etwas zu erzeugen, das die Realität transzendiert, ihr dadurch aber tatsächlich viel näher kommt. Das passt doch hier auch, oder?

:// Dietrich Diederichsen in den aktuellen Texten zur Kunst: [Das Künstlersubjekt] lügt wie gedruckt, wo immer es den Mund aufmacht. Und muss daher verfolgt werden.

:// Jedenfalls ist eines klar, Herr Baecker: Ein Künstler ist jemand, der ein Problem hat.

:// Oder - wie es in der aktuellen Ausgabe des St. Galler Tagblatts heisst - und damit voll ins Zentrum:
Um jetzt nicht lange herumzureden: Der Einstieg führt sofort zu der simplen Frage, was denn in aller Welt Kunst sei. Oder zu der Frage, was Künstler tun, gerade weil sie Künstler sind. Und ob das, was Künstler machen, irgendeine Relevanz hat. Für irgendwen. Oder ob man nicht genauso gut Fussball spielen könnte (Über Fussball kann man sowieso besser reden als über Kunst, Nembrini), denn Fussball macht Spass und Kunst ist Knochenarbeit. Schliesslich verläuft das Gespräch nach einem  ausgedehnten Essen ganz anders. Die Frage nach der Beliebigkeit dessen, was Künstler  tun, führte zur Liebe (Und schliesslich steckt in der Beliebigkeit die Liebe drin, Salzmann), die Liebe führte zu Pumuckl (Viel gedacht und mit Liebe gemacht.) und  diese wirklich entscheidende Frage dann sofort zu: Leben und Kunst. Der Künstler als Star. A daily Soap. Eben: Was hat Kunst mit dem Leben zu tun? Fussball spielen. Fernsehen. Nach fünf Stunden wieder am Anfang. Also mein Leben: 50% Kunst, 50% Business, Rinderknecht. Nembrini: Hast du Hobbys? Und schliesslich Streit: Du, du hast gesagt, alles was Künstler machen sei Kunst. Scheisse, Kuhn. Salzmann mit dem  Lösungsversuch: Nehmen wir als Künstler am Fussballspielen teil! Wenn das so einfach wäre.

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mit herzlichen grüssen
[wortwerk]