auer on Thu, 26 Feb 2004 14:46:02 +0100 (CET)


[Date Prev] [Date Next] [Thread Prev] [Thread Next] [Date Index] [Thread Index]

[rohrpost] tell.net // Inke Arns: Faktur und Interface.Netzkulturen im postoptischen Zeitalter


Freitag, 27. Februar
19h30 im Mörike-Kabinett

Stadtbuecherei Stuttgart
Wilhelmspalais
Konrad-Adenauerstr. 2

Reihe tell.net
-----------------------------------------------------
Inke Arns
Faktur und Interface: Netzkulturen im postoptischen Zeitalter
am Beispiel von Marko Peljhans makrolab (1997-2007)

Da die Umgebungen, in denen wir uns heute bewegen, zunehmend aus
programmierten Architekturen bestehen, in denen für das menschliche Auge
unsichtbare Datenströme zirkulieren, kann man von unserem stark visuell
geprägten Medienzeitalter gleichzeitig als von einem postoptischen
sprechen. Der Begriff des Postoptischen bezeichnet dabei all die
digitalen Datenströme und programmierten Kommunikationsstrukturen, die
mindestens ebenso gut zu überwachen sind wie öffentliche Räume, aber nur
zu einem kleinen Teil aus visuellen Informationen bestehen.

Viele künstlerische und netzaktivistische Projekte, die sich seit Ende
der 1990er Jahre mit der Politik elektronischer Datenräume (wie z.B. des
Internet) auseinandersetzen, zielen daher darauf ab, diese technischen
Strukturen der Transparenz zu entreißen und so sichtbar zu machen. Eine
zentrale Strategie, derer sich MedienkünstlerInnen bedienen, besteht in
der Schaffung und Entwicklung wahrnehmbarer, haptisch-visueller
Oberflächen und Interfaces, die normalerweise nicht wahrnehmbare
Datenströme und -strukturen sicht- und erfahrbar machen. Genau dies
betreibt der slowenische Künstler Marko Peljhan, dessen Projekt makrolab
(1997-2007) in diesem Vortrag beispielhaft vorgestellt wird. Peljhan
setzt sich nicht nur mit den ästhetischen Möglichkeiten des Code,
sondern auch explizit mit den politischen Dimensionen der unsichtbaren
Datenströme auseinander.

Inke Arns (*1968 Duisdorf/Bonn, lebt in Berlin)
Freie Kuratorin und Doktorandin an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Ihre Dissertation Objects in the Mirror may be Closer Than They Appear:
Die Avantgarde im Rückspiegel (2003) untersucht die Rezeption der
historischen Avantgarde in künstlerischen Projekten der 1980er und
1990er Jahre in Ex-Jugoslawien und Russland. Seit 1993 kuratierte sie
u.a. OSTranenie 93, Minima Media: Medienbiennale Leipzig 1994,
un-frieden. sabotage von wirklichkeiten (Hamburg 1996/97), body of the
message (Berlin 1998); Body and the East (Ljubljana 1998); Soziale
Technologien (Essen 2003) und Irwin: Retroprincip 1983-2003 (Berlin,
Hagen und Belgrad 2003-2004). Veröffentlichungen u.a. Netzkulturen
(Hamburg 2002) und Neue Slowenische Kunst (Regensburg 2002); zahlreiche
Beiträge zur Medienkunst und Netzkultur u.a. in Leonardo Electronic
Almanach, Kunstforum International, und Convergence: Journal of Research
into New Technologies, zuletzt u.a. "Interaktion, Partizipation,
Vernetzung: Kunst und Telekommunikation" und "Soziale Technologien:
Dekonstruktion, Subversion und die Utopie einer demokratischen
Kommunikation", in: D. Daniels/R. Frieling (Hg.), Medien Kunst Netz,
Wien/New York 2004 (im Druck). Vgl.

http://www.v2.nl/~arns

-----------------------------------------------

tell.net
http://www.stuttgart.de/stadtbuecherei/tell_net/






-------------------------------------------------------
rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/
Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/