Matze Schmidt on Tue, 10 Feb 2004 12:47:13 +0100 (CET) |
[Date Prev] [Date Next] [Thread Prev] [Thread Next] [Date Index] [Thread Index]
Re[2]: [rohrpost] Re: [n0name] TELEPOLIS: Mehr als Gewinnspiele |
hallo, Florian Cramer schrieb: >Mit Wolfgang Hagen , der waehrend der Talk-Show-maeszig organisierten diskussionsrunde im maria am ufer (clubtransmediale) aus der position eines subventionierten programmmachers nur ueber copyright-zwaenge zu klagen wusste ("helft uns" war sein o-ton), >gibt es >beim Deutschlandradio Berlin einen medientheoretisch und -experimentell >sehr kompetenten Kultur-Chefredakteur , der potenziale aus z.B. Donnasummer's DJing zus. mit Sabine Breitsameter in den Sujet-Zwinger des Soundscaping zu jagen wusste und Radio ueberhaupt fuer den Sound der "Medienlandschaft" hielt und damit aufs sichere spiel reduzierte. ... ich denke, das politisch interessante bei reboot.fm ist der alte hut vom Kompromittieren: die Frequenz, die wenigstens 10.000 EUR im Monat kostet, also keine Piratensender"welle" ist, deren Betreibung sich als Radio-Plattform der Ver-Legalisierungs-Taktik verschrieben hat; die Programmgestaltung der ersten Woche FUER die Festivals und die idellen & finanziellen Sponsoren; und nun das Herausbilden von Sendeflaechen und -plaetzen im Feedback mit allen die "Radio machen wollen", auch wenn es morgens um 4 uhr ist; das alles mitten i.d. einer Debatte des Sich-Veroeffentlichens - nichts anderes heiszt "kom-promittieren". Ich lese darin nicht blosz Paradoxa und den medienpolitischen Willen, ich denke es geht ums Verhandeln auf anderen Basen. Mit sog. 'kommerziellen' Stationen (was ist ein 'nicht-kommerzieller' Sender?) laesst sich nur auf bestimmte Art verhandeln, die mitunter schlicht Quote meint, bei staatlichen Stationen heiszt "quote" zensur. Das ist mit radioriff, das ein festival war, und reboot.fm, 'die' fuer 3 monate so tun, als waeren sie ein fester sender, ~ anders, weil der Ansatz ein anderer ist und sein muss! themenkomplexe wie gegenoeffentlichkeit (die ich d'accord mit nicht nur Berliner Oekonomie-Aktivisten i.Ggs. zu Pit immernoch ode wieder fuer wichtig halte, Bsp.: http://www.gegeninformationsbuero.de/), oder die Frage nach den konzepten der aufloesung von Oeffentlichkeit und Privatheit bzw. modellen des Spektakels etc. bis hin zum Spiel aus Kompromitieren/Korrumpieren waeren hier verhandelbar - moeglichst ohne staatlich-linkssozialdemokratischen Kulturauftrag, der ja bei reboot, identifiziert als bootlab, in den ideologischen Anteilen mitschwingt (Grundrente, Regulierung von Makrooekonomie, Staatskritik mit dem Staat, "Kampf" gegen Privateigentum via Copyrightinfragestellung, usw.). m
------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/