Valie Djordjevic on Thu, 5 Feb 2004 13:56:57 +0100 (CET)


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[rohrpost] HTMlles 06 [ACTIVE AGENT] Circulation01 Berlin


Htmlles06 [Active Agent]  - Circulation01 Berlin
30.01 - 07.02.04


HTMlles06 [Active Agent] - Circulation01 Berlin ist ein gemeinsames Projekt 
von bootlab und Club Transmediale in Berlin und Studio XX in 
Montreal/Kanada. Dazu gehören eine Ausstellung, verschiedene DJ-Sets, 
Konzerte und Podiumsdiskussionen, die in den Räumen des bootlab und des 
Clubs Maria am Ostbahnhof stattfinden. Das Medienkunstfestival HTMlles - 
Maid in Cyberspace wurde 1997 in Montreal gegründet und stellt seitdem alle 
zwei Jahre die vielfältigen Facetten digitaler Technologien vor, die 
Künstlerinnen für die Entwicklung und Präsentation ihrer Arbeiten nutzen.
http://www.htmlles.net/


30. Januar [AVALANCHE DYNAMICS] club transmediale
23:00 Alice & the Serial Numbers + K-Project [Valerie Leduc]

01. Februar [GenderTronics] club transmediale
22:00 Podiumsdiskussion

02. Februar [SURVOLT PHASE 2] club transmediale
22:00 I8U

04. Februar HTMlles06 [Eröffnung] bootlab
18:00 Eröffnung mit Vortrag und Konzerten

05. Februar [ACTIVE AGENTS] bootlab
18:00 Podiumsdiskussion

06. Februar [LOCAL AGENTS] bootlab
18:00 Podiumsdiskussion

06. Februar [CLOSE UP] club transmediale
23:00 [sic]

07. Februar [Networking the Networks] bootlab
18:00 Podiumsdiskussion



ELECTRONIC AGENCY:
The Art of Having a Voice in the 21st Century

HTMlles06 [Active Agent] - Circulation01 Berlin stellt Künstlerinnen aus 
der kanadischen Provinz Quebec vor. Das Festival zeigt digitale 
Produktionen von außerordentlicher Qualität, die in ihren Themen und Umfang 
international von Bedeutung sind. Jede Arbeit bekennt sich zu einem 
vielschichtigen Dialog, der sowohl lokal als auch global eingreifen möchte. 
Das Programm beginnt mit einer großartigen Auswahl elektronischer 
Musikerinnen: Alice & the Serial Numbers, eine One-Woman-Show bestehend aus 
Alice und ihren Vorrichtungen (den Seriennummern) zusammen mit dem VJ 
K-Project (Valerie Leduc); I8U, die ihren Klassik- und Blues-Hintergrund 
ins Digitale übersetzt und mit der Improvisationskünstlerin Magali Babin 
auftreten wird; Annabelle Chvostek und Anna Friz, die in ihren Shows 
Performance mit experimentellen Audio-Tracks  verbinden und schließlich 
Alexis O'Hara, die eine eklektische Mischung aus Spoken Word, live Action 
Kunst und Audio bietet und einen spannenden elektronischen Musik-Abend 
verspricht.

Zusätzlich zur elektronischen Kultur spannt HTMlles mit Diskursen zu den 
Themen Gender, Ethnizität, Nationalität und post-kolonialer Identität einen 
konzeptuellen Rahmen. Kanadas Geschichte, die - von der Kolonialpolitik des 
19. Jahrhundert bis zur Position als Auswanderungsland im 20. - sehr stark 
mit der europäischen verbunden ist, spielt sowohl in Pascale Malaterres 
Webarbeit "L1001S", die in einem mehrsprachigen Friedhof in Montreal 
beginnt, als auch in "Balkan Mediation", in der die jugoslawisch-stämmige 
Tamara Vukov ihre Sicht des Krieges auf dem Balkan zeigt, eine große Rolle. 
Der weibliche Körper wird zwischen zeitgenössischer Technologie und weißer 
europäischer kolonialer Wissenschaft verortet: Tamara Duffs "EBA" Vortrag 
erforscht das Verhältnis von Körper und mobilen Technologien aus 
feministischer Sicht, während Mara Verna in ihrer Arbeit "Hottentot Venus" 
die wissenschaftlichen Abhandlungen über Sarah Baartman (1789-1816) im 18. 
Jahrhundert untersucht. Beide Arbeiten hinterfragen den Optimismus 
wissenschaftlicher und technologischer Innovation.

Eine Reihe von begleitenden Diskussionsveranstaltungen vertieft diese 
Themen in einen Städtedialog zwischen Berlin und Montreal. Gendertronics 
eröffnen die Diskussion mit der Frage, ob elektronische Musik mit den dort 
verwendeten technischen Geräten Frauen den Zugang zur Welt der Musik 
leichter machen oder sie eher abschrecken. Bei Active Agents geht es um die 
Frage nach der Rolle von Geschlecht im Kunstkontext und wie Genderfragen 
die Lesart der Arbeiten beeinflussen. Local Agents führt einen Dialog mit 
Techniktheoretikerinnen, Sozialwissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und 
Aktivistinnen darüber, wie Medien Gender und Ethnizität darstellen und wie 
die Gesellschaft damit umgeht. Networking the Networks schaut in die 
Zukunft und bringt verschiedene Gruppen, die mit elektronischer Musik 
arbeiten, zusammen, um zu untersuchen, welche Rolle Geschlecht dabei spielt.


CTM HTMlles06 Programm

30.01 [AVALANCHE DYNAMICS]
23:00 Alice & the Serial Numbers + K-Project [Valerie Leduc]

01.02 [GENDERTRONICS]
20:00 Podiumsdiskussion

02.02 [SURVOLT PHASE 2]
22.00 I8U

06.02 [CLOSE UP]
23:00 [sic]


[GENDERTRONICS] Podiumsdiskussion:
01.02 20:00
club transmediale

Thomas Meinecke (Musiker, DJ, Schriftsteller, DE); Karen Wong (Studio XX, 
Montréal, CA/QC); Terre Thaemlitz (Musiker & Schriftsteller, US); Anne 
Hilde Nest (Redakteurin 'The Wire', Kuratorin, GB)

Moderation: Pinky Rose

Irgendwo zwischen Bio-Adapter und Dancefloor. In der Frage, ob der Computer 
als Verlängerung des menschlichen Körpers gelten kann, ist eine weitere 
mitgedacht, nämlich die, ob in einem solchen Szenario Geschlecht noch eine 
Rolle spielt. Und wenn ja, dann welche? Körper sind wichtig in der 
experimentellen elektronischen Musik ­ nicht nur als theoretische Modelle. 
Oder ist die Avantgarde grundsätzlich unsexy?


30.01 [AVALANCHE DYNAMICS]
23:00
club transmediale

__Alice and the Serial Numbers__, eine One-Woman-Band. Eigentlich eine Frau 
und ihre versammelten elektronischen Freunde. Die 26jährige ist eine 
hybride Tochter des Internets und der Intellevision. Sie spielt eine 
Techno-Variante, in der sorgfältig ausgearbeitete Melodien über stetig 
pulsierenden Beats schweben. Alice stammt aus Montreal/Kanada und lebt seit 
zehn Jahren in und mit der Musik.

30.01 [AVALANCHE DYNAMICS]
23:00
club transmediale

__Valerie Leduc__, eines der Mitglieder von K-Project, hat eine echte 
Leidenschaft für Design. Sie verwendet Video-Bilder von Personen, Körpern 
in Bewegung und ungewöhnlichen Perspektiven und sucht nach dem 
Gleichgewischt zwischen Formen und Licht, während sie im engen Verhältnis 
mit den Bildern eine Geschichte aufbaut.


02.02 [SURVOLT PHASE 2]
22.00
club transmediale

__I8U__s außerordentliche musikalische Karriere durchlief die ganze Skala 
von klassischer bis zur Blues-Musik. Eine glückliche Begegnung mit David 
Kristian brachte sie in Kontakt mit elektronischer Musik. I8U hat an 
verschiedenen Musik und Medienkunst-Festivals in Kanada und Europa 
teilgenommen. Sie tritt sowohl alleine als auch zusammen mit Martin 
Tétrault, David Kristian und Magali Babin auf.
www.i8u.com



06.02 [CLOSE UP]
23:00
club transmediale

__[sic]__ Die Nachkommin eines einsamen sumpfigen Flussarms in Louisiana 
wurde aufgefunden, als sie in einer ausgehöhlten Nussschale flussabwärts 
trieb. Eine einzelne Locke goldenen Vlieses schmückte ihr Engelshaupt und 
ein überflüssiges Knötchen verstärkte die zarte rosa Membran ihres rechten 
Ohres. Nachdem sie schon mit sechzehn den legendären C-Cup gefüllt hatte, 
begann sie eine heiße Liebesaffäre mit einer nicht endenden Anordnung von 
Knöpfen und Schaltern, denen sie gelobte, für alle Zeiten treu zu bleiben 
und für immer an ihnen zu rumzufummeln.
www.squirrelgirl.net


HTMlles06 Eröffnung
VORTRAG + KONZERTE
Mitwoch 04.02 18:00-21:00
bootlab


VORTRAG: 18:00 __EBA__ Tagny Duff

KONZERTE:  19:00
Anna Friz + Annabelle Chvostek
Alexis O'hara
I8U + Magali Babin

AUSSTELLUNG:
04.02.-07.02.
13:00-20:00

__L1001S__ Pascale Malaterre
__Hottentotvenus__ Mara Verna
__Balkan Mediation__ Tamara Vukov



__EBA__ Tagny Duff

Smartbodies erschaffen fern-gesteuerte Situationen und nehmen zusammen mit 
wirklichen Körpern, Geisterkörpern / Online-Usern und digitalen Werkzeugen 
in virtuellen Wirklichkeiten und multidimensionalen Räumen an ihnen teil. 
In diesen Zuständen gibt es keinen einzelnen Autor mehr, sondern 
vielfältige Kollaborateure, wie zum Beispiel Hacker, Programmierer, 
Webdesigner, Grafiker, Mitglieder von Künstlergruppen und Techniker, 
Zuschauer, Internet-Surfer, Performance-Künstler, feministische und 
post-cyberfeministische Aktivistinnen und Theoretikerinnen und viele andere.



WEBARBEITEN:

__L1001S__ Pascale Malaterre

L1001S ist der Titel dieses bescheidenen heidnischen Oratoriums. Ein Teil 
des Friedhofs von Montreal befindet sich immer noch im Aufbau. Auf 
Englisch, Französisch, Spanisch und Arabisch. Instrument für einen 
Techno-Beat: Die Nase einer Frau, auch als Symbol der Freiheit vor 
islamischem Fundamentalismus verwendet. Meine ist schief, seit sie bei 
einer antifaschistischen Demonstration in Paris einen Schlag abbekommen 
hat. Blut als Werkzeug für erotische Überschreitung. Dieses Ritual, als 
Trauerbegleitung gedacht, diese virtuelle Bestattung, vom Tibetischen Buch 
der Toten inspiriert, entstand am Videographe Centre, nachdem ich dort die 
Ehre hatte mit der Orchesterleiterin Veronique Lacroix (Ensemble 
Contemporaine de Montréal) eine Multimedia-Performance für ihre 
Re-Interpretation von John Cage (Musikveranstaltung des Jahres, 
ausgezeichnet mit dem Prix Opus 2002 des Conseil québecois de la musique) 
zu entwickeln. Ihre ungeheure Begabung und ihre Großzügigkeit brachten mich 
dazu, das Verlangen zu verstehen, alle Töne der Welt, die in der Arbeit des 
Komponisten zu finden sind, hörbar zu machen. Deshalb stimmte ich zu, eine 
einzelne Stimme innerhalb vieler Universen zu sein.


__Hottentotvenus__ Mara Verna

Sarah Baartman (1789-1816), auch bekannt als die Hottentotten-Venus, wurde
aus Südafrika verschleppt und bis zu ihrem Tod 1816 in Europa als 
Jahrmarktsattraktion ausgestellt. Man sah in ihr das lebende 
Verbindungsglied zwischen den höheren Formen des Tierreichs und den 
niederen Formen menschlichen Lebens. Der bekannte französische 
Wissenschaftler Georges Cuvier sezierte nach ihrem Tod ihre Leiche. Sarahs 
präpariertes Gehirn, Geschlechtsteile und Skelett wurden während der 
nächsten 150 Jahren im Musée de l'Homme in Paris ausgestellt. Erst im Mai 
2002 wurden ihre sterblichen Überreste in ihre Heimat überführt und ihren 
Nachfahren übergeben.
http://www.studioxx.org/coprods/hottentotvenus/
http://www.maraverna.com/hottentot_venus/index2.htm


__Balkan Mediation__ Tamara Vukov

Die Inspiration für "Balkan Mediation" kommt aus den vielen Fragen, die 
1999 die Bombenangriffe der Nato auf das Kosovo und Jugoslawien bei vielen 
Nordamerikanern hervorgerufen haben. Der Balkan wird vom Westen schon seit 
langem nur durch die Linse des Begriffs "Balkanisierung" wahrgenommen: Ein 
beschränkter Raum zwischen Okzident und Orient, ein Gebiet ethnischer 
Mischung, Instabilität und Irrationalität, eine Bühne für monströse Gräuel 
("ghostly presences" - geisterhafte Präsenzen). "Balkan Mediation" ist 
entlang des tiefen Risses strukturiert, mit dem ich, wie viele 
Nordamerikaner jugoslawischer Herkunft, angesichts zweier nicht miteinander 
vereinbarer Erfahrungen der Nato-Intervention konfrontiert wurde: Auf der 
einen Seite der kalte und distanzierte Medienkrieg eines moralistischen 
Humanitarismus gegen ein monströses Anderes ("proximal distances" - 
zentrale Entfernungen), auf der anderen Seite die verheerende Möglichkeit, 
dass die sogenannten 'Kollateralschäden' meine eigene Familie einschließen 
könnten ("Disjuncture" - Trennung). "Balkan Mediations" nimmt die Ironien 
der innigen Verbindung zwischen Medien und Militärtechnologien als 
Ausgangspunkt für eine kreative Intervention und untersucht die 
Ungereimtheiten und Grausamkeiten eines Kontextes, in dem wir, um Bob 
Ostertag zu paraphrasieren, mit den gleichen Werkzeuge spielen, 
kommunizieren und töten.
http://www.pomgrenade.org/


Teilnehmer

__Annabelle Chvostek__ ist Komponistin, Videofilmerin, Sängerin und 
Multi-Instrumentalistin aus Montreal. Ihre Audio-Schöpfungen reichen von 
abstrakter Elektroakustik über sample-reiche Grooves bis zu 
zeitgenössischen Folksongs. Sie hat Multimedia-Performances entwickelt und 
Bühnenmusik für Tanzgruppen in New York City, Montreal und Toronto 
entworfen und preisgekrönte Kurzvideos auf Festivals wie Geoconference in 
Chicago und Edgewise Electrolit Videopoem Festival gezeigt.


__Anna Friz__ ist Soundkünstlerin und Radiopiratin und lebt in Montreal. 
Ihre Installationen und Performances mit UKW-Sendern niedriger Reichweite 
wurden in Vancouver, Winnipeg, Toronto und Montreal gezeigt, aber auch auf 
dem Third Coast Audio Festival in Chicago, im PS 122 in New York, auf der 
Ars Electronica 2002 in Linz und in der Akademie der Künste in Berlin. Sie 
hat zahlreiche eigenständige Radiostücke für internationale Radioprojekte 
wie das Kunstradio, Wien produziert.


__Magali Babin__ ein eher kleines elektrisches Objekt: anfassen, reiben, 
bis es fast aus dem täglichen Leben erodiert ist. Wo es Aushöhlungen und 
Spiele gibt, wird etwas erschaffen. Spitzfindige, emaillierte Stimmen 
werden geboren. Rauschen, fauchen, scheinen, kreischen, färben, zittern, 
knurren vermischt & man könnte sagen: Meißel und Mineral. Aber nicht ganz, 
weil trotz der Anwesenheit von Materie und Mineral, mehr als eine 
Möglichkeit geboten wird.
(&) [Daniel Oster, in: l'intervalle, P.O.L 1987]
http://www.electrocd.com/bio.e/babin_ma.html


__Alexis O'Hara__
ist eine undisziplinierte Künstlerin, von der bekannt ist, dass sie Worte 
und Bilder veröffentlicht, erstaunliche Leistungen im Social Engineering im 
Rahmen ihrer partizipatorischen Kunstaktionen vollbringt und ganze 
Landschaften mit ihren Worten hervorzaubern kann. Ihre Skills am Mikrofon 
werden weithin gewürdigt. Seit sie 1997 von Genf nach Montreal zog und in 
der Kunstszene dort aktiv wurde, verteilt sie ihre Zeit auf drei 
unterschiedliche künstlerische Bereiche: Spoken Word, Sound Art und live 
Performances.
http://www.grenadinerecords.com/alexis.html


9) Active Agents Podiumsdiskussion

ACTIVE AGENTS Panel
Donnerstag 05.02.04 18:00-20:00
bootlab

Tagny Duff, Pascale Malaterre, Mara Verna, Tamara Vukov, Karen Wong
Moderation: Vali Djordjevic

Die Netzphilosophen der 90er Jahre stellten sich vor, dass die Kategorie 
Geschlecht in der aufkommenden Netzgesellschaft keine Rolle mehr spielen 
würde. Obwohl diese Vision nicht mehr so im Vordergrund der digitalen 
Kultur steht, wird Gender immer noch als unwichtig abgetan. Was zeichnet 
eine Kunstpraxis aus, die sich explizit mit Geschlecht beschäftigt? Wie 
beeinflussen Gendergesichtspunkte die Lesarten zeitgenössischer Werke und 
die künstlerische Praxis? Künstlerinnen und Kuratorinnen diskutieren, wie 
sie mit diesen Fragen umgehen.



__Vali Djordjevic__ lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist aktiv an der 
Schnittstelle von Kunst und Medien. Sie schreibt freiberuflich für 
verschiedene On- und Offline-Medien und ist Mitglied von mikro.org. Sie ist 
eine der Moderatorinnen der FACES Mailingliste für Frauen in den Medien.


__Tagny Duff__
Für Tagny Duff sind live Auftritte der Ausgangspunkt, um Ideen und Konzepte 
rund um den Begriff virtueller, psychologischer und politischer Geografien 
zu erforschen. Ihre neueste Performance-Arbeit untersucht, wie virtuelle 
Technologien ­ Mobiltelefone, Radio und Überwachungskameras ­ neue Formen 
der Aktion und Interaktion in der sozialen Welt herstellen, sowohl online 
als auch im physischen Raum.
www.smartbodies.ca


__Pascale Malaterre__
Mutter französische Katalanin, Vater Provençale. Geboren 1964 in Marokko 
und aufgewachsen in Quebec. Nach dem Aufbau eines soliden akademischen 
Fundaments (Conservatoire de Montréal; Zertifikat in Linguistik, Masters 
Degree an der UQAM zum Thema Soundräume; weitere Studien der Semiotik und 
Bildhauerei in Paris), konzentrierte sich ihr Schaffen auf die Bereiche 
Performance, Installation, Radio-Opern, Dichtkunst, Video und, seit 1995, 
Cyberspace (interaktive Sites, Online-Performances, Entwicklung von 
cyberfeministischen und antifaschistischen Strategien, elektronische 
Poesie, theoretische Texte, Juries).
http://ciam.dyndns.org/~vitamin/ancrage/malaterre/


__Mara Verna__
Die Künstlerin Mara Verna recherchierte im vergangenen Jahr in Südafrika 
und Frankreich über das Leben der Sarah Baartman, genannt die 
Hottentoten-Venus und präsentiert nun die Ergebnisse ihrer Arbeit zu dieser 
historischen Figur auf der Website www.hottentotvenus.com. Das Projekt 
entstand im Rahmen der Ausstellung Rien n'a ete perdu, die im November 2002 
in Paris in der Galerie La Vitrine gezeigt wurde und die im Februar 2003 
weiter nach Montreal in die Galerie La Centrale wandert.


__Tamara Vukov__
Seit zehn Jahren beschäftigt sich pomgrenade mit experimenteller Film- und 
Videoproduktion, freiem Radio und Sound, Rundum-Medienstörung und Aufruhr 
stiften. In ihrer Freizeit studiert sie Medien- und 
Kommunikationswissenschaften, wo sie den Zusammenhang zwischen der 
aktuellen Medienrepräsentation von Einwanderung mit der immer stärker 
rassistischen und exklusiven Politik der kanadischen Einwanderungspolizei 
untersucht.


__Karen Wong__ arbeitet schon seit vielen Jahren in der Medienkunstszene. 
Sie interessiert sich dabei vor allem für das Verhältnis von Medien mit 
anderen Disziplinen wie Architektur, Urbanismus und weitergehenden, 
sozialen und politischen Initiativen. Gegenwärtig ist sie Leiterin des 
HTMlles Festivals und lebt und arbeitet in Montreal.



LOCAL AGENTS Podiumsdiskussionen
Freitag, 06.02.04 18.00-20:00

Rutvica Andrijasevic, NextGenderation, Berlin; Grada Ferreira, Humboldt 
University, Berlin; Seda Guerses, Technical University, Berlin; Anjali 
Sagar, Otolith Group, London.
Moderation: Diana McCarty

Vom Mainstream-Fernsehen bis zur Software-Produktion: Bilder des Anderen 
sind allgegenwärtig. Künstlerinnen, Aktivistinnen und Theoretikerinnen, die 
sich mit Geschlecht, Ethnie und Migration beschäftigen, diskutieren die 
Rolle der Medien in der sozialen Konstruktion des Begriffs und wie dieses 
Andere im täglichen Leben umgesetzt wird.


__Rutvica Andrijasevic__ schreibt an ihrer Doktorarbeit an der Netherlands 
Research School of Women's Studies. Ihre Dissertation beschäftigt sich mit 
dem Thema Menschenhandel von Frauen aus Osteuropa unter dem Fokus Migration 
und 'neues Europa'.

__Grada Ferreira__ Psychologin, schreibt und forscht über die Afrikanische 
Diaspora, täglichen Rassismus und dessen Traumata. Momentan halt sie 
Vorträge und Seminare an der Humbolt Universität Berlin, Abteilung 
Geschlechtsstudien über Rasse, Geschlecht und Rassismus aus einer schwarzen 
Perspektive.

__Seda Guerses__ (D) ist Informatikerin. Ihre Abschlussarbeit an der 
Humboldt-Universität Berlin behandelt das Thema Sicherheit in offenen 
Systemen. Sie war eine der Entwicklerinnen der VIFU - der Virtuellen 
Internationalen Frauen Universität. Zu ihren Interessensgebieten gehört 
feministische Kritik von Informationssystemen.

_Diana McCarty_ ist Co-Moderatorin der FACES Mailingliste für Frauen in den 
Medien und Mitbegründerin des bootlab. Sie lebt im Augenblick in Berlin, wo 
sie an dem Radioprojekt reboot.fm arbeitet.

__Anjali Sagar__ ist Komponistin, Musikerin und Filmemacherin. Sie ist eine 
der Moderatorinnen der Undercurrents-Liste und Initiatorin der 
Multitudes-Liste. Außerdem gründete sie die Otolith Gruppe, deren Film 
Otolith vor kurzem veröffentlicht wurde. Sie ist im Augenblick 
Gastkünstlerin des Exstream Programms im bootlab.


NETWORK THE NETWORKS Podiumsdiskussion
Samstag 07.02.04  18:00- 20:00
bootlab

T-Ina, Femmes with Fatal Breaks, Berlin; Oana Spinu, Studio XX, Montreal; 
DJ Vela, Berlin
Online zugeschaltet: Elizabeth Zimmerman, Kunstradio, Vienna; Rasa Smite, 
x-change, Riga; Laurence Rassel, Constant, Brussels.
Moderation: Christine Lang

Die vielen unterschiedlichen Netzwerke, aus denen die elektronische 
Musikszene besteht, sind genauso vielseitig wie die Musik selbst. Was sind 
die Hauptbeweggründe, sich zusammen zu tun, und wie hilft das beim 
Musikmachen? Sind Netzwerke, die speziell Frauen ansprechen, anders als 
solche, die das nicht tun? Und kann man das hören?


__Christine Lang__ zählt zu den ersten Frauen in der deutschen Drum & Bass 
Szene. Darüber hinaus schreibt sie seit 2000 eine monatliche Kolumne über 
das Berliner Club- und Partyleben (in Der Tagesspiegel). Sie studiert an 
der Kunsthochschule für Medien in Köln.

__Oana Spinu__ forscht gegenwärtig an der Société des Arts technologiques 
in Montreal im Rahmen des Projekts Territoires ouverts/Open Territories. 
Sie engagiert sich in verschiedenen Gruppen rund um Montreal für die 
Förderung freier Software, Streaming Technologien, Medienaktivismus und 
freier Radios.

__T-Ina Wudtke__Der Name DJ T-INA steht seit über zehn Jahren für 
fortgeschrittene Mixing-Skills und energiegeladene MC-Einlagen. T-INA 
brachte die Idee der Förderung des Nachwuchs mit einem jährlichen 
Femmes-MC-Contest und einer Femmes-Vollversammlung als Plattform für 
kreativen Austausch voran.

__DJ Vela__ Während der späten 80er und frühen 90er Jahre spielte sie in 
einer Live-Band, wirkte bei verschiedenen avantgardistischen Performances 
(im Musik- und Theaterbereich) mit und organisierte die ersten unabhängigen 
elektronischen Tanzveranstaltungen in Sofia (Bulgarien). Seit 1998 lebt sie 
in Berlin und ist die Begründerin der Dangerous Drums.


HTMlles [Active Agent] Circulation01 Berlin wird ermöglicht durch die 
großzügige Unterstützung vom "Conseil des Art et des Lettres du Quebec", 
der Abteilung Ausländische Beziehungen und Internationaler Handel des 
"Canada Council for the Arts", der "Delegation Quebecouis a Berlin" sowie 
der Kanadischen Botschaft in Berlin.


Ort/Venue:

bootlab
Ziegelstr 20 - Berlin Mitte
S-Bhf, OranienburgerSTR

CTM club transmediale
Maria am Ostbahnhof (MAO)
An der Schillingbrücke - Berlin Friedrichshain
S-Bhf Ostbahnhof, U-Bhf Jannowitzbrücke,
Bus 140/ 142/ 147/ 240/ 265/ 340/
Night Bus | Nachtbus N44 / N6


Partner

Htmlles06 [Active Agent]  - Circulation01 Berlin
ist ein gemeinsames Projekt von bootlab, Club Transmediale & Studio XX und 
präsentiert eine Ausstellung, DJ-Sets, Konzerte und Diskussionsveranstaltungen.

__bootlab__

bootlab, gegründet im Frühjahr 2000, ist ein unabhängiger Raum für 
Medienproduktion. Die Räume des bootlab befinden sich im ehemaligen 
Telegraphenamt in Berlin-Mitte, das während der DDR-Zeit auch die Zentrale 
der ostdeutschen Telefongesellschaft beherbergte. Mehr als 30 Gruppen und 
Einzelpersonen arbeiten hier an Medienprojekten: an digitaler Audio- und 
Videoproduktion, Schnitt und Streaming, kollaborativer Software-Analyse und 
Entwicklung, kritischer Medientheorie und Content-Produktion und verwandten 
Gebieten. Zusätzlich veranstaltet raum3 im bootlab öffentliche und 
halb-öffentliche Workshops, Filmvorführungen und Vorträge. Im Februar 2004 
geht bootlab mit REBOOT.FM 100 Tage lang für ein unabhängiges digitales 
Radio auf Sendung.

bootlab e.V.
Ziegelstr. 20
10117 Berlin
Deutschland (? I don't think you would need it here, same with the 
telephone code for Germany)
T: + (49 30) 275 961 49
F: + (49 30) 275 960 43
www.bootlab.org
info@bootlab.org


__Club Transmediale__
club transmediale ist eine experimentelle Plattform für neue Formen 
elektronischer Musik und Medienkunst im Kontext von Sound- und Klubkultur. 
club transmediale arbeitet mit dem internationalen Medienkunstfestival 
transmediale zusammen und organisiert jedes Jahr ein mehrtägiges Festival, 
das zur gleichen Zeit wie die Transmediale stattfindet.
In der Tradition des (un)freiwilligen Nomadentums der Berliner Clubszene 
baut club transmediale in jedem Jahr an wechselnden Orten eine vollständig 
neue Club-Infrastruktur auf. Das Ziel dabei ist, die herausragendsten 
internationalen Produktionen aus der elektronischen Musikszene und 
audiovisuellen Performance vorzustellen, als auch neuere künstlerische und 
technische Entwicklungen in Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen und 
Künstlerpräsentationen zu hinterfragen.

T: + (49 30) 440 418 52
F: + (49 30) 440 458 27
www.clubtransmediale.de


__Studio XX__ wurde 1995 in Montreal (Kanada) aus dem Wunsch heraus 
geboren, an den damaligen Entwicklungen bezüglich von Geschlecht und neuen 
Technologien und den daraus resultierenden kulturellen und soziopolitischen 
Auswirkungen teilzuhaben. Von Anfang an orientierte sich die Zielsetzung 
des Studios an feministischen Positionen, die aktuelle technologische 
Ereignisse hinterfragten und Fragen wie Zugang, technische Meisterschaft, 
Schöpfung und Innovation problematisierten. Die zahlreichen Aktivitäten ­ 
Veranstaltungen, Workshops, Computerlabor ­ beweisen das Engagement des 
Studios bei der Produktion und Verbreitung digitaler Kunstwerke. Studio XX 
möchte die multiplen Territorien, Stimmen und Aktionsformen, die Frauen für 
sich in Anspruch genommen haben, in den Vordergrund bringen, um die 
zukünftigen Grenzen des Cyberspace abzustecken und mit zu gestalten.

338 Terrasse St-Denis
Montréal Qc H2X 1E8
t: 514.845.7934
f: 514.845.4941
e: grrls@studioxx.org | info@htmlles.net
u: www.studioxx.org | www.htmlles.net

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rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
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