Martin Wassermair on Sat, 28 Jun 2003 17:41:28 +0200 (CEST)


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[rohrpost] Freies Mediencamp als politische Landnahme


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> FREIES MEDIENCAMP 2003
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> Politische Landnahme und ziviler Ungehorsam sind unvermeidlich! -
> Protestplattform gegen Berlusconisierung der Kultur- und Medienpolitik
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Am Freitag, 27. Juni 2003, wurde von der Wiener Netzkultur-Initiative
Public Netbase, der Interessengemeinschaft Kultur Wien, der unabhängigen
Zeitung MALMOE, dem Community Radio Orange 94.0 sowie der
Medienkooperative PUBLIC VOICE Lab am Karlsplatz in Wien ein Camp der
freien Medien errichtet.

Die breite Trägerschaft von Initiativen und Organisationen versteht
dieses Vorgehen als kultur- und medienpolitische Landnahme. Das
Mediencamp will als lebendige Plattform einer unabhängigen kulturellen
und medialen Praxis den Wiener Karlsplatz in den Mittelpunkt einer neuen
Protestbewegung rücken.

Dieser symbolpolitische Akt zivilen Ungehorsams soll der Öffentlichkeit
ins Bewusstsein rufen, dass die Grundvoraussetzungen der freien Medien,
allen voran Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, in Wien und ganz
Österreich massiv in Frage gestellt sind. Damit ist auch die Offenheit
in Zugang, Partizipation und Vielfalt gefährdet.

Immer mehr fällt Öffentlichkeit der neoliberalen Enteignungsspolitik zum
Opfer. Der Widerstand gegen die Preisgabe von öffentlichen Räumen bedarf
außergewöhnlicher Maßnahmen.


Die VertreterInnen des Mediencamps erklären ihre Beweggründe:

Andreas Ramstorfer: "Die Verhandlungen über die Basisfianzierung von
Radio Orange dauerten 18 Monate und wurden seitens der Stadt
kommentarlos abgebrochen. Seither will sie von den Konzepten nichts mehr
wissen. Absehbar sind statt dessen Konstrukte, die die Eigenständigkeit
von Radio Orange wie auch anderer freier Medien in Wien in Frage
stellen. Wir fordern eine Absicherung der finanziellen und politischen
Unabhängigkeit durch gesetzliche Rahmenbedingungen."

Alf Altendorf: "Community-TV ist keine Magistratsabteilung: Ein
unabhängiger Träger für ein offenes Programm!"

Konrad Becker: "Die Stadt Wien ist bis heute schuldig geblieben, gegen
die Berlusconisierung der Kultur- und Medienpolitik der Bundesregierung
deutliche Akzente zu setzen. Die Verantwortlichen sind gefordert, die
wichtigsten Grundlagen einer Netzwerkdemokratie für das
Informationszeitalter sicherzustellen."

Roland Alton-Scheidl: "Die Vermittlung echter Medienkompetenz 
erfordert Freiräume jenseits von Klingeltönen und Photoshopkursen. 
Selbstverwaltetete Medienräume sind demokratiepolitisch wichtig. Sie 
bilden für nicht marktfähige Minderheiten ein wichtiges Sprachrohr. 
Die Medienkooperative PUBLIC VOICE Lab entwickelt Open Source 
Software in diesem Bereich, ohne je einen Cent Landesförderung dafür 
erhalten zu haben."

Eröffnet wurde das Mediencamp am späten Abend des 27. Juni von Dieter
Schrage (kulturpolitischer Vordenker und Zeitzeuge der legendären
Arena-Besetzung in den 70er Jahren), Patricia Köstring (Vorstand der IG
Kultur Österreich) sowie von Ricardo Dominguez, der eine Grußbotschaft
der internationalen Electronic Zapatista-Bewegung überbrachte.

Das Mediencamp wird solange wie möglich als offene Medien- und
Dikursplattform Programm bieten (weitere Berichte folgen).


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| Camp der freien Medien
| http://mediencamp.karlsplatz.at/
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| Ort: Karlsplatz, Treitlstraße 4, A-1040 Wien
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| Erste Bilder
| http://www.pbase.com/viennafoto/270603_container_am_karlsplatz
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| Public Netbase
| http://www.t0.or.at/
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| Radio Orange 94.0
| http://www.orange.or.at/
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| MALMOE
| http://www.malmoe.org/
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| PUBLIC VOICE Lab
| http://www.pvl.at/
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| IG Kultur Wien
| http://www.igkulturwien.net/
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| Weitere kultur- und medienpolitische Informationen
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| http://www.cmcv.at/
| http://igkultur.at/igkultur/kulturpolitik/1032105474
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> Rückfragen:
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| Tel.: +43 (676) 309 49 86
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