Andreas Broeckmann on Thu, 20 Feb 2003 13:50:05 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] Re [3]: Berliner KuenstlerInnen zur Demo am Samstag


>Das hieße also man kann nicht demonstireren, weil man ja nie weiß,
>welche Leute mit welchen Ansichten sich noch beteiligen werden. Nur
>wenn man eine handverlesene Gruppe hätte...

naja, oder man koennte das wenigstens *sauberer* trennen und den
leuten vielleicht halstuecher oder plaketten geben, die
signalisieren, fuer und gegen welche elemente der innen- und
aussenpolitischen entwicklung der letzten zwei legislaturperioden
jemand gewesen ist; es gibt dann im demonstrationszug einen
regierungs- und einen oppositionsblock, sortiert nach meinungs- und
abstimmungsverhalten, und dann noch eine bunte APO blumenwiese, wo
natuerlich die leute, die immer recht haben, den weisse-westen-block
bilden und sich auf irgendeinem neutralen stueck kies zusammensetzen,
das keinerlei historische flecken aufweist. diese leute haben
natuerlich auch keine geschichte mit einer sozialdemokratischen oder
gar kommunistischen vergangenheit, sondern sind freigeistliche
kosmopolitische anarcho-anarchisten, die nicht nur kritische
reflexionen, sondern funktionierende loesungen fuer eine
weltgesellschaft natuerlich ohne globalisierung haben. in solcher art
gereinigter politischer landschaft auf freier urbano-anarchistischer
piste koennte vielleicht auch gleich noch ein steuerparadies fuer
gutmenschen eingerichtet werden.

vorwaerts, und bloss nichts vergessen! (oder auch: lieber 500 getreue
mit reinem gewissen als 500.000 unsichere kantonisten.) (und dann
erst diese verlogenen 2 mio londoner: erst blair waehlen und dann ken
livingston und dann demonstrieren waehrend ihre jungs und die alte
tante bbc schon am golf aufmarschieren.) (oder die franzosen!) (ach,
gott, und dann diese italiener!! RAI schauen und dann durch rom
spazieren, die halunkInnen.)

uebrigens stand am tag der demo in der berliner zeitung, dass die
veranstalter sich mit der polizei auf die 'flaeche' 17. juni bis
siegessaeule geeinigt haben, weil man die erwartete menschenmenge
sonst nicht untergebracht haette, ohne die halbe innenstadt
verkehrstechnisch lahm zu legen. (und himmel, und nicht nur durchs
brandenburger tor, sondern auch ueber den Pariser Platz (sic!) und
ueber den Platz des 18. März!! - diese pseudo-euro-republikanische
entgleisung haette ja unbedingt vermieden werden muessen! beim
naechsten mal also nur noch durch vororte mit nadelgehoelz- und
singvoegelwegen.)

deliriert
-abroeck


>>Naja, es ist an sich schon eine merkwürdige Aufforderung, zusammen mit
>>Vertretern der Bundesregierung oder auch nur des Berliner Senats eine
>>Demo für die Regierungspolitik machen zu sollen, da braucht's dann auch
>>keinen Blick mehr auf einzelne Plakate, die Inhalte transportieren, mit
>>denen man nichts zu tun haben möchte, um das komisch zu finden.
>>Soll es etwa normal sein, mit Angelika Beer, Jürgen Trittin und
>>Wolfgang
>>Tierse, die weder in Afghanistan noch im Kosovo ein Problem mit dem
>>Krieg als politischem Mittel hatten, eine Demo zu machen, die dann
>>völlig selbstverständlich am Reichstag vorbei, durch's Brandenburger Tor
>>zur Siegessäule geht, um dann ausgerechnet dort die Manifestation der
>>Deutschen als Friedensbotschafter vs. USA als imperialistische
>>Kriegstreiber abzuhalten?
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