Jörg Leupold on Fri, 17 Jan 2003 18:50:01 +0100 (CET)


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[rohrpost] Perspektiven der Filmwissenschaft - Frankfurt/a.M.


aus dem newsletter von www.nachdemfilm.de.

grüsse 
jörg



Liebe SubscriberInnen,
wir laden Sie/Euch ein zur Vortragsreihe

PERSPEKTIVEN DER FILMWISSENSCHAFT

Gemeinschaftsveranstaltung des Instituts für Theater-, Film- undMedienwissenschaft der J.W.Goethe Universität, Frankfurt am Main undNach dem Film e.V., www.nachdemfilm.de

am 15. und 23. und 29. Januar 2003
in Frankfurt am Main
 

PROGRAMM

Mittwoch, 15. Januar 2003, 18.30 Uhr

Dr. Marc Ries (Wien)
Zur Verströmung des Films an für ihn uneigentliche Orte
Geoästhetische Reflexionen zu Kino und Gegenwart
Veranstaltungsort: Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft,Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt, Raum 7.312.
 

Donnerstag, 23.Januar 2003, 18.30 Uhr

Anja Streiter (Berlin)
Das Kino des Körpers
Autorenkino und Filmschauspiel
Veranstaltungsort: Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft,Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt, Raum 7.312.
 

Mittwoch, 29. Januar 2003, 18.30 ? ca. 21.30 Uhr

Nora Abdel Rahman (Augsburg)
Filme Hören und Spüren
Der Kinosaal als mediale Schnittstelle
(Vortrag mit Filmprogramm: Das fünfte Element, F/USA 1997, R:Luc Besson, 126 min. O-Fassung)

Veranstaltungsort: Kino Orfeos Erben, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt,Eintritt 6.50 Euro.
 

ABSTRACTS

Dr. Marc Ries (Wien)
Zur Verströmung des Films an für ihn uneigentliche Orte
Geoästhetische Reflexionen zu Kino und Gegenwart

Kino wird als Raumtechnik beschrieben, als Sozialtechnik, welche einen
relationalen Raum, besser eine Räumlichkeit initiiert, die überihre
formal-ästhetische Inszenierung den begehrlichen Blick des Zuschauers,
der Zuschauerin voraussetzt, um sich als ein "offenes Ganzes"
abzuschließen. Erst diese hermeneutische Schließung entscheidetdarüber,
ob der Raum bspw. ein Raum der Kontrolle oder der Liebe sein wird.

An drei Beispielen - Film im Fernsehen, an der digitalen Schnittstelle
des PC und im Galerieraum  werden die neuen Räumlichkeitendiskutiert,
in und mit denen der Film sich heute placiert, wobei zwei Fragen im
Vordergrund stehen: wo holt mich der Film ab? welche Aufmerksamkeitauf
den Film ist von der jeweiligen Raumstelle aus möglich?

Mit Merleau-Pontys Phänomenologie der Wahrnehmung wird der Raumtechnik
Kino in ihrer Verströmung in der Gegenwart eine Begrifflichkeit
angeboten, die es erlaubt, die unterschiedlichen Qualitäten des"das
Schauspiel bewohnen" vorurteilsfrei zu diagnostizieren: Jedes mediale
Raumniveau entwirft eine besondere Beziehungsstruktur von Bild und
BetrachterIn, die gleichfalls die gesellschaftlichen Verschiebungenim
Zusammenhang von Subsistenz und Begehren reflektiert.
 

Anja Streiter (Berlin)
Das Kino des Körpers
Autorenkino und Filmschauspiel

Deleuze umreißt mit dem Konzept "Kino des Körpers" wenigerein Kino, das sich einem bestimmten Gegenstand widmet - dem Körper-, als vielmehr ein Kino, in dem für die RegisseurInnen (Deleuze nenntu.a. Cassavetes, Godard, Akerman, Garrel, Doillon) die schauspielerischeArbeit, in deren Zentrum ja der Körper steht, ein Feld ist, auf demsich etwas zeigt, realisiert oder entdecken läßt. Das Spielder SchauspielerInnen beglaubigt hier nicht eine Erzählung, sonderndie Erzählung provoziert ein Spiel, das SchauspielerInnen, RegisseurInnenund ZuschauerInnen gleichermaßen in Bewegung versetzt. "Es ist dasunbewußte Leben des Schauspielers, sein unvermutetes Sein, das aufder Leinwand aufscheint...  Wir werden nicht mehr ins Kino gehen,um Monster zu sehen, die sich prostituieren, wir werden die Offenbarungvon jemandem verfolgen, der sich nach und nach verrät und sich inuns entdeckt. Diese Revolution ist von großer Bedeutung." schriebAnfang der 60er Jahre der französische Filmtheoretiker Jean Colletüber die Veränderungen, die sich im europäischen Kino derNachkriegszeit abzeichneten.
 

Nora Abdel Rahman (Augsburg)
Filme Hören und Spüren -
Das Kino als mediale Schnittstelle

Der Vortrag behandelt die akustische Dimension des Kinos als Schnittstellezum Körper des Publikums. Kinematischer Sound kann den Körperauf verschiedenen Ebenen ansprechen. Entscheidend sind in diesem Zusammenhangdie technischen Eigenheiten des Mediums. Vom Set über die Postproduktionbis zum Kinoraum verläuft eine Codierung, die sich im zeitgenössischenKino dem Ziel der Transparenz und Kontrolle verschrieben hat. Der Vortragwird dieses Ziel genauer beleuchten und seine Auswirkungen für dieKörper von Zuhörern und Zuhörerinnen analysieren.
 

KONTAKT

Sabine Nessel
J.W.Goethe-Universität Frankfurt
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Grüneburgplatz 1
D-60323 Frankfurt /M.
Fon:++49+69-798 32081
Fax:++49+69-798 32078
mailto: nessel@tfm.uni-frankfurt.de
 

Eine Veranstaltung des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaftder J.W.Goethe Universität, Frankfurt am Main und Nach dem Film, www.nachdemfilm.demit freundlicher Unterstützung von Filmhaus Frankfurt, Amt fürWissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt, ASTA der J.W. Goethe-Universität,Axel Dielmann Verlag und Kino Orfeos Erben.
 
  

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