Matze Schmidt on Mon, 13 May 2002 11:12:53 +0200 (CEST) |
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n0name newsletter #41 Capitale Fr., 10.05.2002 10:55 CET |<------------- Breite: 74 Zeichen - Font: Courier New, 10 ------------->| 33.000.000 AOL-user can be wrong *Inhalt/Contents* 0. Intro 1. Das _log.buch_ +- _Cyberhypes_ Wie kanalisiert man Netzwerke? 2. 3000 "Phantasmen und Fantasien" 3. #compirate run business _Netzpiraten: Die Kultur des elektronischen Verbrechens_ 4. 3dos ist kein Betriebssystem Ist 1 Open Space eine dynamische sich verengende Spirale, deren unendliches Ende eine Mitte ist? 5. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 9 Wie Roman Alexej trifft Attachment: n0name audioletter Spezial, audiospz.mp3 00:06 Min. 24 KB 09.05.2002 | "33.000.000 AOL-user can be wrong" 27 KB, ca. 8 DIN A4-Seiten 0. Intro Content-ProviderDivider haben eine Sekretaerin, Content-Divider haben Zeit und Geld (nach fast 4 Monaten 1 neuer n0name!). Wir stecken unsere, auf dem geleasten Desktop von 1999 selbstgebrannten CD-ROMs in die AOL(TM) "Diamond"-Huellen und bringen sie zurueck in den Supermarkt. Und wenn Zugangssoftware auch als wertvollstes Gadget gepriesen wird (von Netscape gab es mal eine "Gold"-Version), kommst du aus dem installierten Vertragsabschlusz nicht so leicht wieder raus. "33.000.000 AOL-user koennen irren". *Den n0name newsletter gibt es nun auch als audioletter im MP3-Format!* nicht komprimiert mit dem Lame Encoder 1.16 sondern mit irgendeinem proprietaeren. Eine Gegenhaltung zum neoliberalistischen OS als aufgeklaerteste aller attitudes macht sich bemerkbar. Auch diesen newsletter gibt es, in einer gekuerzten Fassung, als audioletter. "radi0" bietet den audioletter auf http://www.n0name.de/radi0 zum Download an. Wem das zu umstaendlich ist, wegen Glasfasernetz und "mit ohne" DSL oder nur mit 56K-Modem, der kann auch eine CD-Rom bestellen. Unser Werbetext: "audio40.mp3 23:45 Min. 5,43 MB 07.05.2002 | "n0name audioletter #40". ?stadt, 31.01.2002. > "radio" mp3 Download & radi0 audioletter http://www.n0name.de/radio/radiomp3 der n0name newsletter #40 gefiltert als mp3! mit "Don't "Go China"?", Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 8 & "Airwaves ist ein Kaugummi!". (in german, sorry!) als Download fuer Nixt-DSL sehr/zu grosz?!, evtl. CD-ROM _1.y_ im appropriierten "AOL Diamond Case" per Scheckenpost bestellen. Mit 3dos (3D Open Space), Infos + Weblink, mindmap Media Space - Games Intervals, n0name newsletter #40, #41 & audioletter #40, #41, Petition to Governor Leifeld, Kassel & SpyCam Guide Betaversion. EUR 1,- plus ?,- Versandkosten (bitte in Briefmarken beilegen!). Brief an: n0name, c/o Matze Schmidt, Kunsthochschule Kassel, in der Universitaet Kassel, Menzelstr. 13, D-34121 Kassel, Germany, oder mailto: label@n0name.de." Alle nn newsletter ab mind. #24 werden peu a peu, gekuerzt in audioletter konvertiert. Wir verwenden dafuer das Speech Programm LOGOX 4 (Consumer-Software und garantiert nicht Open Source), fuer EUR 24,95, mit dem haesslichen roten Sprechmund auch als Plug-In fuer den MSIE. Ali Emas <ali.emas@n0name.de> PS: n0name sendet mit Matze Schmidt live am 23.5.2002 in Frankfurt/Main! check!: http://www.noize-concept.de, http://www.multitrudi.de -------------------------------------------------------------------------- 1. Das _log.buch_ +- _Cyberhypes_ kata.loge | davoristmanimmerklug | User aller Laender vereinigt Euch Wie ueberblickt man Netzwerke?, am besten als (Monster, als) Infrastruktruflaecheantirhizomraumraum. Das log.buch_[1] beginnt, wie alle intelligente Buchstaben-und Bildersammlungen plus CD-ROM, mit einer Absetzbewegung - zur Geschichte des sog. "Internethypes". Und dabei boomt im Fruehjahr 2002 die Symbolindustrie mit 8 oder 12 Metern Regalflaeche fuer Computerzeitrschriften. Die generationsbildenden Masznahmen eines login in eine moegliche Regestaltung urbanistischer Zusammenhaenge in 2000, "Vernetzung als Prinzip", interessierte auch den "Sprecher der Arbeitsgemeinschaft fuer Kultur im Groszraum Nuernberg, Fuerth, Erlangen Schwabach" - die Bezeichnung deckt sich genau mit der unternetzten ueberschnittenen Regio, wie auf den Seiten -2 und -1 als Graph in einer Mischung aus Schnittmuster und Flugschneisekarte dargestellt werden. Die Deterritorialisierung ist auch eine Territorialisierung, vor allem von Zukunft, wie es scheint. Die gezaehlte Quantifikation deutscher Domaenen Im WWW und das "21. Jahrhundert" kommt auch in diesem Print als allgegenwaertige Formel der Erklaerung der Sache jenseits seines Zwangs, so scheint es gemeint zu sein. Die vergessene Autarkitaet (oder wie nennt man das?) verbeugt sich wie ein Judokaempfer vor den Sponsoren, alles ist im Fair-play designt und geregelt. Und es ist komisch, dass Netzwerke dann doch wieder kata.loge mit Einzelkuenstlerbiografie heraus(zu)bilden (haben) / wollen / sollen ? (Kleiner schwarzer Stern auf der CD-Oberseite.) Wie liest man Netzwerke? wenn sie ein Buch sind (399 Seiten), am besten von hinten nach vorn. Wenn Kuenstler das tun, was noch geht, so Gerrit Gohlke in seinem Aufsatz, dann bleibt syllogistisch doch die Forderung bestehen, dass sie dann doch mal aufhoeren koennten (denn etwas beenden ist ja auch eine Option) in Positionen zu denken - wie sie in den angeblich 1990ern so wichtig waren, weil Diskurse am liebsten nur noch kuenstlerisch moeglich gewesen sein sollten - statt in Komplexen zu handeln, die sie nicht professioneller gestalten als jede Dillettanttin es nicht koennte. Ihr "Ringen", so Gerrit Gohlke weiter, ist zwar romantisch-aufgeklaert, und die Wahrnehmung findet ja auch im Kopf statt, wie einer der Leitslogan der Veranstaltungsverknuepfung adaptiert, Widerspruch kann aber an der Stelle eingestellt werden, wo das Expertenwisssen wieder uebertreffen soll. Der Erfolg der DSL-Telekoms gruendet sich darauf, waehrend altive Netzwerke (DIY W-LANs, vernetzte Haeuser) marginalisiert werden, das schlimmste was einem passieren kann? Oder existieren gar keine Peripherien mehr? Irgendwo auf dem Land wird man das demnaechst auf einer Biennale forschend er-klaeren. Zu den sich verkettenden Strukturen-Bildchen, die auf den Titelblaettern der Magazine fuer "Digitale Gestaltung und Medienproduktion" "wachsen statt wuchern" kommen knallharte Praxistipps (7-Personenteams sind effektiv) und Gesinnungsgleichschaltungsfantasien der Incorporate-Offices ("..., wie man es hinkriegt, dass in allen Offices die gleiche Mentalitaet herrscht."[2]) In der Projektzeitung[3] muss folgerichtig gegen den "Nimbus des Nutzlosen und des Slackertums" anschgeschrieben werden. Schreibt man damit die Fortsetzung der sinnstiftenden, zweckgerichteten Zwecklosigkeit an, die paedagogisch alles in einen diskursiven Raum von "ja es gibt auch alles in elektronischer Form" hineinholt? "Quake"-Adaptionen halten nicht nur als ironische Metapher in Videos von Globalisierungskritikern her, sie sind endlich auch Kommunikationsraum, in Deutschland seit Erfurt und Weltweit seit dem 11. September 2001 unter strenger Kontrolle natuerlich. Der Erklaerungsbedarf spiegelt dermaszen den Erklaerungsbedarf von interpassiven Medien ueberhaupt, dass die sich jeweils bildende Neuste Medien-Lobby immer eine Erklaerung zur Legitimation der eigenene Existenzberechtigung ausdenken musz. log.in war (2000! vor 2 Jahren = vor 2 Pentium-Typen), so kann man das Katalogbuch lesen, Vermittlung des Generalmotivs "Vernetzung als Prinzip"[4]. Und wieder Computerkonsole-Batterien, Menschen an PCs, Mehrspielermodus, »Ran ans Netz«, Praesenz im Digitalen als Kriterium[5], eine CD-ROm mit Werbeflashfilm und die eindeutige Botschaft der sich ueberlagernden Ebenen und des faktisch festgestellten oekonomisch-sozialen Netzwerks per se, per was? Und das log.buch ist insofern keines, als es nicht Aufzeichnungstool, sondern Propagandatool ist - was als Kompliment gemeint ist. Und wenn die _Cybererhypes_[6] zu allen LOGINs addiert werden, von diesen substrahiert, oder von beiden abstrahiert wird, "dann kommen wir hiermit" noch lange nicht zu einer basalen Kritik 'insgesamt'. Es bleibt wieder nur die These der sich nicht selbstvermitteln-koennenden Debatten-Netze die durch Early Adaptors (ein Wort das noch nicht mal mehr im Woerterbuch der Szenesprachen steht, was bedeuten koennte, dass es einen gewissen kritischen Charakter gewonnen hat)[7] und Protagonisten und Evangelisten ausgelegt, verbreitet und evaluiert werden. Waehrend also der silberne Lack am Notebook langsam abblaettert, reden wir von "Vernetzung" und meinen DSL und vice versa. Denn auch DSL ist mehr als ein technisches Netzwerk. Und wer hat schon die Zeit alle Beitraege eines Buches im WWW per Suchmaschine als downloadbare Datei zu suchen? User aller Laender vereinigt Euch. Stuermt die AOL Internet Stationen (http://www.aol.de/stations). Zieht euch rote Pullover an. Jeden Tag werden es 1 Million mehr. Man muss es machen wie ein »digitaler Nietzsche«, nicht (nur) die Buecher strukturalistisch lesen oder die pluralen Gesellschaft*en* oder die Territorien. Man muss durchwandern und schnelle Notizen zu pamphletartigen Tracks mischen und instantan puplizieren. Man muss die symbolischen Aneignungs- und Umdeutungsweisen[8] wie bei der Qualitaestsicherung bei Acer(TM) anwenden: "(Ein Loeffel Kaffee wird ueber die Tastatur geschuettet)"[9] und sehen was passiert. Man MUSS gar nichts, auch nicht Netze spinnen. Im vergleichenden Vergleich von _Cybererhypes_ mit _Mythos Internet_[10], als die dot.com-Boom-Blase, die sich als gelaeuterte nun real gewordene und groeszte Wirtschaftsbranche nun durchsetzt, als die digitalen Maerkte erst begannen und 'das' Netz als ein Experimentierfeld angesehen wurde, als Netzwerken auf der damals schon eingeschraenkten Hoffnung auf einem "Olympischen Frieden"[11] zwischen Profit-Geschaeft und Umsatz-Geschaeft in der Schoenheit kuenstlerisch inspirierten Geldverkehrs aufsasz - als Korrektiv, in einem Vergleich stellt sich heraus, dass entgegen allen Ideen, Hacken und Umschreiben von Code waere schon das Umschreiben von Machtverhaeltnissen, jedes Re- und Inskribieren das Koerper-Subjekt mit seinen alltaeglichen und transzendierenden Begehrensweisen angeht[12]. Das sozio-technisch vielleicht interessanteste Teilprojekt ist gar kein so sehr interventionistisches gewesen, "Die Oeffentliche Steckdose" blieb in seinen Formgegebenheiten dem (kapitalistischen) Marktprinzip verpflichtet, ging aber darueber hinaus nur Dienstleistung(skunst) sein zu koennen. Der 'revolutionaere' Ansatz war, die Stromversorgung zu kollektivieren, den Zugang zu elektrischem Strom, noch ueber Free Software-maeszige Ideen hinaus radikal zu oeffnen. Was kann man sich noch ausdenken?: Oeffentliche Internet-Standleitungen, Festplatten und Computer-Terminals, oeffentliche Software Raubkopierstationen und oeffentliche kostenlose Notebook-, PDA- und Mobiltelefonverleihe, oeffentliche Chill-Rooms, frei bearbeitbare Graffitty-Displays, frei zugaengliche Bueroinfrastrukturen, oeffentliche Telefonzellen in Gruen? Man braucht nur irgendeine Seite der Buecher zu waehlen, die Kommerzialisierung und die Machtkontrolle wird vielfach als Uebel und Ursprung der Kommerzialisieung und der Machtkontrolle angesehen, ein Zirkel, der zu oft Gesellschaft als unhinterfragte Setzung zu retten vermag. Bezeichnenderweise zeigt der TV-Sender Pro 7(TM) was junge Menschen mit Fuehrerschein an Spaszgebaerden und Pseudoernst durchsetzen, um mit Videokameras, Handys, GPS und frischen Klamotten rummachen zu duerfen[13]. Nicht soviel hypen! Und als haetten sie damals geahnt, dass es anders kommen wird, betonen Geert Lovink und Pit Schultz 1997 auch in diesem Buch das Ende des Netzhypes im documenta-Sommer, der durchaus ein Territorium mit Exklusion war und auch in 2002 wieder sein wird[14]. Der Netzhype ist vorbei, deshalb kann der Mythos Habitus werden. Und wenn das dazu fuehrt, Hacker-Selbstverstaendlichkeiten[15] zu vergesellschaften. Was im wenigestens bedeuten muestte, das Buch als PDF und die CD-ROM als Raukopie freizuschalten. Fuer die CD-ROM Bitte melden! _____ [1] _log.buch_. Materialien zu "log.in - netz | kunst | werke". Nuernberg: Verlag fuer moderne Kunst, 2001. EUR 30,- mit CD-ROM. [2] _Page_ 02.2001, S. 90. [3] _log1_. Juni 2000 [4] _log.buch_ S. 14. [5] ebd. S. 58. [6] Rudolf Maresch und Florian Roetzer (Hg.) _Cyberhypes: Moeglichkeiten und Grenzen des Internet_. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2001. EUR 11,- [7] "Early Adaptors", kreditwuerdige Menschen, die sich fruehzeitig fuer ein (wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt noch instabiles aber extrem hippes) Produkt entscheiden weil sie einen Vorteil darin sehen, der die (potentiellen) Probleme (sexueller Art?) mehr als kompensiert. [8] -> siehe der Beitrag von Natascha Sadr Haghighian ueber die gestisch-symbolische Aneignung von Dispositiven; in der aktuellen Starship No.5, Fruehjahr 2002, 7 Euro. Zu beziehen ueber: www.star-ship.org oder im Kunstbuchhandel [9] Acer(TM) Werbebroschuere, Mai 2002. [10] Stefan Muenker und Alexander Roesler (Hg.). _Mythos Internet_. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1997. [11] padeluun in Christine Baders Film _Hacks_ von 1998. [12] vgl. den Film _Die Bettlektuere_. Buch/Regie: Peter Greenaway. GB/NL, 1996. in dem eine Autorin maennliche Koerper zur Schreiboberflaeche medialisiert. [13] Pro 7(TM) Mittwoch, "Die Reportage: In Geheimer Mission - Unerkannt durch Deutschland. 8.5.2002, 23.15. [14] Petition http://www.undergroundserver.de [15] Cornelia Sollfrank berichtet in einem Interview darueber, wie die Verknappung und Kontrolle durch eine Geschenkgeste gebrochen wird. (Wirklich gebrochen wird?) Susi Meier <susi.meier@n0name.de> -------------------------------------------------------------------------- No Award We are not looking for exceptional and groundbreaking concepts and implementations from the past year in the fields of media art, media design and media IT. The projects can be not submitted online from May 3th, 2002 on http://sampler.sex NO PRIZES: 1st prize 30,000.- EUR. 2nd prize 15,000.- EUR. 3rd prize 5,000.- EUR. In addition, the Bauhaus n0name Foundation invites the main prize winners for a 4-week period of residence. -------------------------------------------------------------------------- 2. 3000 "3000/futuristische Phantasmen und aktuelle Fantasien der Technokultur" sind nicht "dreitausend Phantasmen und Fantasien", was auch eine Arbeit gewesen waere und als Abfallprodukt moeglicherweise noch anfaellt. 3000 handelt von kleinen und groszen TextBausteinen, die nichts Neues erzaehlen, aber auch nichts Altes. Im a-systematischen Rekurs auf Mythen der szientistischen Aufklaerung von Francis Bacon und Doktrinen von Neo-Liberalen wie Alvin Toffler werden heterotypische Fragmente geboten. "Kein Weblog, kein Online-Tagebuch, keine Web-Agenda, ein Kalender fuer das Jahr 3000 & eine Baustelle" > http://www.n0name.de/3000 , die irgendwann in die Archive wandern wird. Hypothetische Grundthesen, eine Dopplung in sich, gibt es viele, was die Hypothese als Grund nicht gerade staerkt. Das Interesse liegt vielleicht eher im Bereich der restriktiven Verknuepfung in einem statischen Hypertext, der sich klassisch gibt, ohne Datenbank, mit simplen aber immernoch phaenomenalen Hyperlinks, deren Grundannahme der freien Knotenbildung in diesen Tagen wieder eingeschraenkt werden soll --- In einem Kalender fuer das Jahr 3000 wird literarisch die Fantasie fuer ein Futur I, II oder III ... vielleicht entleert? Die Internalisierung der Technotheorien in die Praktiken, die die Autoren, denn 'der' Autor samplet ja nur, schreiben, wie sie in den Arbeiten und Handlungsformen der Akteure zu analysieren sind und die unklare Unterscheidung in Phantasma und Fantasie bieten eher unwissenschaftliche, unpositivistische Hinweise. Der Kalender ist erst bis zum Maerz 3000 voll und wird als Dissertation an einer Kunsthochschule abgegeben, die sich dieses Jahr ganz nah am Zentrum der kulturellen Macht befindet. Hinweise, Geruechte, Andeutungen, Bonmots und Aphorismen reichen - Konsens, Bonsens - aus. Von "Expeditionen in die Zukunft" distanziert sich der Text eher. Das regnum hominis, das menschliche Reich der Technik erscheint suspekt, aber nicht weil es problematisch sei, mit Technik umzugehen oder sie zu umgehen, sondern weil sie immer diskursiv oder "diskursisch" gebunden erscheint, sie ist niemals 'frei von' oder 'frei fuer', sie naehert sich immer im Phantasmatisch-Fantastischen ihrer rellen Moeglichkeitspotenzen. Wie ein subjektives Spiel, das von gesellschaftlichen Subjektivitaets- Modellen angezogen wird. Zukuenftiges wird zu einem gegenwaertigen Aktionsgebiet, welches wiederum erlaubt, ueber zukuenftige Entwicklungen zu verhandeln, so wie SciFi-Autoren auch futuristisch, d.h. nicht-technisch aber technoid/technophil, ueber Heute schreiben. Xaver Schulz <xaver.schulz@n0name.de> -------------------------------------------------------------------------- INTERFICTION Die diesjaehrige interfiction-Fachtagung mit Vortraegen, Praesentationen und Seminar steht unter dem Thema "arteFaction! Kunstfehler in/als Medien". Nicht nur digitale Kunst(hand)werk(e) mit und ohne Autor/innen, sondern vor allem auch Vermittlungsschwierigkeiten und Uebertragungsfehler aller Art sollen im Hinblick auf ihren Nutzen und Nachteil fuer die elektronische Kultur diskutiert werden. Der 'Call for Papers/Projects' ist ab Ende Mai 2002 unter www.interfiction.net abrufbar. -------------------------------------------------------------------------- 3. #compirate run business Piraten sind die besseren, weil antihierarchischen Manager Ein Hack ist kein Feedback im System? Ein Crack ist kein Hack! Die Crackerindustrie bietet Clone, Clony und ein Spektrum bis zur Kopier- schutzcrack-Karte fuer den PC. Der Wert des Meta-Content steigt. Statt also das "Telepolis-Buch" _Netzpiraten: Die Kultur des elektronischen Verbrechens_ der Herausgeber Armin Medosch und Janko Roettgers fuer Euro 15,00 vom Heise Verlag zu betippen, oder Auszuege zu bringen, oder im Netz nach den Originaltexten (und Bildern) zu suchen denken wir ein wenig naiv ueber 1-2 Moeglichkeiten nach, die Autoren dazu zu bringen, ihr Wissen frei zu verteilen. Potenziell hat jeder der im Buch genannten ein Telefon. Ein kleines Revival des Phreaking in Kombination mit Social-Engeneering koennte die Speicherorte der Manuskripte herausholen helfen. Auch lange Saetze ohne Interpunktion a la Code zu produzieren kann helfen. Die Telefonnummer des Vetriebs der dpunkt.verlag GmbH lautet 06221 - 14 83 0 wenn der Infoservice des Media Markt die neu gekaufte Webcam gerade zuruecknimmt weil sie unter XP nicht installierfaehig ist und man vor Ort doch bitte nochmal schnell bei der befreundeten Kette Saturn anrufen moechte ob die andere dort billger zu bekommen ist und die Dame nicht aufpasst kann der Anruf beim Geschaeftsfuehrer des Vertriebs oder -lags wo man denn z.B. Herrn Boris Groendahl der ueber den Hacker-Ethos herausarbeitet wie die verschiedenen Generationen der Nerds sich voneinander und die Industrien im Namen des Profit wiederum von diesen abgrenzen erreichen koenne nur bis zum Killer-Anbieter mit dem schwarz-roten Corporate Design zurueckverfolgt werden. Getipptes sprechen kann also Herrschaftswissen erzeugen. Laege das Buch als Kompendium von am PC zusammengestellten Texten digital vor, im radikalen ASCII-Format der Firma textz.com etwa, dann koenten wir jetzt den Texkoerper nach dem Begriff "Herrschaftswissen" mit einem einfachen Consumer-Electronix Befehl durchsuchen. Oder man koennte nach dem Wort "Medien" scannen, das kommt sehr oft im Negativzusammenhang als synonym fuer Massenmedien vor. Der Sampler soll aus der nerdy Position heraus fragen: "welchen Einfluss hat ihr Handeln auf die Mainstream-(...)kultur?" Die Idee von der Kultur einer der Gesamtgesellschaft weit voraus taetigen Teilgesellschaft, bestehend aus denen, die mit Computern und elektronischen Medien ihr Zeitbudget aufzehren. Google zeigte heute kurz ihr buntes Logo wie von Dali gemalte sich verfluessigende Uhren (wars ein Hack?) Dass hier genau die Stelle des politischen, ja was?, Kampfes liegt, berichtet davon (ueber)zeugt der Totenkopf, den man ueberall wittert. Der black-block der elektronischen Welt ... wird gesellschaftsfaehig. Auch die darin Klassischen, die staatlich geprueften Korrektivisten des CCC, die an Hochhaeusern zeigen wie's Programmieren und Verdrahten geht, gehen in diese Geschichte der TUEV-Mentalitaet ein, die sich zeigt, wenn wir bei der Hotline anrufen, um zu fragen mit welcher die Taste wir ins BIOS kommen. Teufelshoerner auf den Softwarepackungen. Und zum Schluss ein gemeiner, von Clifford Stoll inspirierter Hinweis auf die Realitaet der weniger informatischen (?) Subsistenz: fuer 15 Euro bekommt man ca. 8 leckere Vollkornbrote. Oder eine gebrauchte LAN-Karte vielleicht. Ali Emas <ali.emas@n0name.de> -------------------------------------------------------------------------- http://www.stern.de/sport-motor/sportwelt/topnews/artikel/?id=137951 - Der Stern berichtet ueber ein Vorhaben der deutschen Regierung, zur WM mobile Flugabwehrraketen an zehn Fuszballstadien aufzustellen. Zwei "Mistral"-Raketen sollen jeweils eine Spielstaette gegen moegliche Bedrohungen aus der Luft schuetzen. (Link vom 08.05.) -------------------------------------------------------------------------- 4. 3dos ist kein Betriebssystem ________ .___ \_____ \ __| _/____ ______ _(__ < / __ |/ _ \/ ___/ / \/ /_/ ( <_> )___ \ /______ /\____ |\____/____ > \/ \/ \/ FIGfont: graffiti Public Domains und Open Spaces sind rar, Innenstaedte und Computerarchitekturen werden scheinbar ueberall und immer nur ubiquitaer auf diese 3 Ks reduziert: Kontrolle, Konsum und Krieg. Der 3D Open Space (3dos) im Sommer 2002 in der "documenta-Stadt" Kassel thematisiert im "Haus Koebberling", an der Kunsthochschule Kassel, im Freien Radio Kassel und in der Stadt seinen eigenen transnationalen Freundeskreis, um techno-soziale Betriebssysteme zu checken und den digitalen/realen Raum aesthetisch real,-politisch zu machen. (Nicht) zu verwechseln mit einem Operating System! (KKK, wie?) / O /|\ /\ ------------- | standort0 |---- Stadtpolitiken / Urbanpolitics -> SaferCity ------------- | | Elektronische Kultur / Electronic Culture | Open Space/Open Content °-° /_\ textz.com (?) \_ T LANs pour LANs o ((( radiostudio.org ))) b | e |\ |_ /\ |) (- |\| (Muenchen) Holger Schulze (?) | \ ________________________ | c | | | | o | | | | n | | | | t | | SAPOEKRI |----------n0name i | | | n \ | | u \|________________________| betacity, ... e d Capital Kapitalismus ! auszerdem geplant: Verschaltungskunst/"electronic culture"-Revival, infopool mit Unterstuetzung von b_books, ODEM ueber Online Demos, Praesentation des "Borderline"-Readers, serverfestival(TM), ... Das "Haus Koebberling in der Innenstadt Kassels ist 1 ehemaliges Elektronikgeschaeft ("Koebberling Elektronik") & stellt im Sommer als Raum eine Plattform fuer hybride Anwendungen zur Verfuegung. Es gibt verschiedene, sich abwechselnde Teams, die das Interieur sukzessive re-gestalten (http://www.haus-koebberling.de). Es gilt das Prinzip Version, es geht um selbstorganisiertes Handeln und Aneignung dysfunktionaler Raeume. Der 3D Open Space (http://www.n0name.de/3dos) dockt u.a. zus. mit standort0 (http://www.standort0.de) im Juni/Juli 2002 da an und betreibt den Ansatz einer "Public Domain". 3dos arbeitet aber auch im Freien Radio Kassel + an der Kunsthochschule Kassel (khk). Basis wird Face2face sein, d.h. 'wir' (Almut Juerries, Sebastian Stegner, Matze Schmidt, ...) wollen Screenings, Vortraege, Konzerte etc. mit Gespraechen verbinden - ganz simpel. Um aktuelle oekonomische Fragen mit technischen und polit-aesthetischen zu verknuepfen. Als Umschreibbare Textplattform (Open Writingspace) im Internetz dient uns Connex I/O (http://www.c-io.de) [in der ewigen Betaversion ;) ]. 3D Open Space Kontakt: 3dos <3dos@n0name.de>, +49(0)170/5370633 (D1), c/o Matze Schmidt, Kunsthochschule Kassel, in der Universitaet Kassel, Kunstwissenschaft, Menzelstr. 13, D-34121 Kassel, Germany *3dos laedt jede/n, der/die im Sommer (Juni/Juli) 2002 in Kassel ist, sich zu beteiligen oder zu vorbeizuschauen!* -------------------------------------------------------------------------- 5. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 9 Und die alte Technik, die alten Medien? "Sind tot", dachte Roman. Wie waere es, wenn jemand in unbestimmter Zukunft auf einem 2 GHz Personal Computer einen dieser alten Ego-Shooter spielen wuerde, das muesste doch sein, wie in der Bibel zu lesen. "Hi, Alexej!" Das Rotsilberglitzernde transmorphte sich langsam in eine oede sandfarbene Flaeche. Teil 10 im n0name newsletter #42 -------------------------------------------------------------------------- Sie erhalten den n0name newsletter, weil sie da sind! You get the n0name newsletter, because you are there! n0name <redaktion@n0name.de> n0name is a Openclosed Profit/Non-Profit Context-Divider & Sampling System. EUR 0,- http://www.n0name.de [n0name with a 0 (in words "zero")!] Naechster/Next n0name newsletter: Juni 2002/June 2002 Vorschau/Preview: Inke Arns' _Netzkulturen_ _Chat-Kommunikation_. Exzerpte, Samples und 1 Besprechung Schnellentwurf fuer (k)eine documenta 12 Kurzberichte vom 3D Open Space in Kassel Abonnieren/Subscribe: send e-mail with "Subscribe" as subject or in the body to: subscribe@n0name.de or click!: mailto:subscribe@n0name.de?subject=subscribe Abbestellen/Unsubscribe: send e-mail with "Unsubscribe" as subject or in the body to: unsubscribe@n0name.de or click!: mailto:unsubscribe@n0name.de?subject=unsubscribe *Bitte weiterleiten!/Please forward!* Copyright © (?) 2002 n0name und die Autoren Supported by Datawerk http://www.datawerk.de Sponsored by FONDS ---- End of n0name newsletter #41 Capitale Fr., 10.05.2002 10:55 CET ----- ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste fuer Medien- und Netzkultur Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/