Post Pol Berlin on Tue, 5 Mar 2002 14:24:23 +0100 (CET)


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[rohrpost] ----------polarposition02


Title: ----------polarposition02
-----------------------------------------------------März 2002
 

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die zweite Ausgabe von Polarposition, dem Magazin von Pol Berlin.
http://www.polarposition.com

Wir zeigen die zweite virtuelle Ausstellung zum Thema

"Erkundungen im bekannten Terrain"

mit Arbeiten von Ulrike Heydenreich,  Lucie Stahl, Alexander Voigt und Stefan Winkler.

Viel Spass!

Stefanie Klekamp   Natascha Rossi  Leonie Weber

POL BERLIN
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http://www.polberlin.com
mailto:post@polberlin.com
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Wenn Sie die Pol Berlin Einladungen in Zukunft nicht mehr erhalten wollen,
schicken Sie eine Mail an: unsubscribe@polberlin.com


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Polarposition 02
03/2002
Expeditionen im bekanntem Terrain

Die aktuelle Ausgabe des Magazins Polarpostion trägt den Titel "Expeditionen im bekannten Terrain". Was bewegt Künstler, sich gegenwärtig mit Landschaft zu beschäftigen?

Das Verhältnis zwischen menschlicher Zivilisation und der wilden Natur hat in den letzten Jahrhunderten eine Umkehrung erfahren. War die Natur früher eine Gewalt, gegen die es sich durchzusetzen galt, ist sie heute zur "Umwelt" geworden und ist ein vor den Übeln der Konsumgesellschaft zu beschützendes Wesen.
Begriffe wie "Naturdenkmal" dokumentieren, dass der Verlust der Natur schon akzeptiert ist und Landschaften, die in einem möglichst ursprünglichen Zustand erhalten sind, nun an sie erinnern sollen. Mit dem Fortschritt der Zerstörung gibt es also eine Rückbesinnung. Die fünf in Polarposition vertretenen Künstler begeben sich auf "Expeditionen im bekannten Terrain", forschen, intervenieren und kommentieren. Sie dokumentieren Naturgewalten, vermessen Landschaften, stecken sich ihr Gebiet ab oder funktionieren Zivilisationsmüll zur Campingausrüstung um.
Lucie Stahl macht sich mit einem aus auf der Strasse gefundenen defekten Regenschirmen gebauten Zelt auf eine Reise in die schottische Seenlandschaft.
Die Sehnsucht nach Naturerfahrung paart sich mit einer ironischen Sicht auf die Überreste der menschlichen Zivilisation.
Für Ulrike Heydenreich war der Aufbruch in die USA, dieses Land der unbegrenzten weiten Landschaften, Anlass, sich an eine besondere Art der Landvermessung zu machen. Das Fragment einer topografischen Karte von einer unbekannten Region machte sie zur Grundlage ihrer Installation "Reisebegleiter Wegbereiter". Als Annäherung an die neue Heimat nähte sie in obszessiver Handarbeit reliefartige Picknickdecken, die ausgerollt zu einer raumgreifenden Installation werden, zusammengerollt aber den Charakter eines Reisekunstwerkes haben.
Die Fahnen von Alexander Voigt sind aus benutzten Verpackungsfolien und Plastiktüten genäht. Farbflächen, Schriftzüge und Symbole werden collageartig kombiniert. Er stellt die Fahnen, die er als Symbole und Symbolträger unserer Kultur sieht, in der Landschaft auf und fordert den Betrachter seiner Arbeit dazu auf, sich selbst aufzumachen und sein Land zu finden und abzustecken. Einzelne Fahnen können für einen Preis von 5,- Euro erstanden werden.
Stefan Winklers fotorealistische Bilder eines Vulkans zeigen seine Naturformen vor und nach der Erruption. Obwohl sie so sachlich und nüchtern dargestellt sind vermitteln sie ein Bild von kaum vorstellbarer Naturgewalt.
Der Architekt Thorsten Dame entwarf das Gebäude für diese virtuelle Ausstellung. Angelehnt an das Landschaftsthema entstand ein Entwurf, der im Innenraum den Bezug der umgebenden Landschaft sucht und durch eine grossformatige Befensterung eine Verbindung zwischen Innen und Aussen herstellt. Die L-Form des Grundrisses erlaubt den Blick aus dem Haus in das Haus, ein Blickwinkel, von dem sozusagen Innen und Aussen gleichzeitig zu sehen ist.
Der Mittelpunkt des "Pol-Hauses" zitiert den Hauptraum des Goldman-Hauses, das in den 50er Jahren in den USA vom Architekten Richard Neutra gebaut wurde.


Pol Berlin

Pol Berlin ist ein von Künstlern für Künstler initiiertes Projekt, das es sich zum Ziel gesetzt hat, an neuen organisatorischen Strukturen für Kunst zu arbeiten. Pol Berlin sucht Raum und Öffentlichkeit für Kunst und versucht eine neue Plattform zu schaffen, die Austausch und Zusammenarbeit von Künstlern ermöglicht.

Pol Berlin arbeitet auf verschiedenen Ebenen. Eine Plattform ist das Internet, auf den Seiten polberlin.com und polarposition.com werden Inhalte veröffentlicht: polberlin.com fungiert als Informationsplattform für alle Aktivitäten von Pol Berlin, zeigt aktuelle Arbeiten, stellt die Künstler, die Initiatoren und das Projekt vor.
Polarposition.com erscheint regelmässig als Internetmagazin. In Zusammenarbeit mit Architekten werden Galerieräume entworfen, die mit virtuellen Ausstellungen bespielt werden. Die Ausstellungen widmen sich verschiedenen Themen und stellen die Künstler von Pol Berlin vor.

Ein nächster Schritt ist das Organisieren von Ausstellungen im realen Raum, zunächst mit zentralem Fokus Berlin. Es werden Freiräume in der Stadt gesucht, in unterschiedlichem Kontext wird für begrenzte Zeit der Pol Berlin Ausstellungsraum entstehen und wieder verschwinden.
Vorgesehen sind sowohl Kooperationen mit existierenden Projekten und Ausstellungsräumen als auch das Nutzen von Orten, die nicht im künstlerischen Zusammenhang stehen.


----------- English version --------------------------------------------------
-----------------------------------------------------march 2002

out now:

the second edition of polarposition, the Pol Berlin magazine.

http://www.polarposition.com

We present the virtual exhibition "Expeditionen im bekanntem Terrain" (Expeditions in Familiar Terrain) with works of Ulrike Heydenreich, Lucie Stahl, Alexander Voigt and Stefan Winkler.

Have fun!

Stefanie Klekamp   Natascha Rossi   Leonie Weber
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Polarposition 02
03/2002
Expeditionen im bekanntem Terrain (Expeditions in Familiar Terrain)

The title of the new edition of the magazine Polarposition is  "Expeditions in Familiar Terrain". Landscape - what makes artists at present times consider landscape still worth artistic interest?
The relationship between human civilization and nature went through a radical change in the last centuries. Whereas nature used to be a powerful force people had to fight against in a struggle for life, it is now represented by the word "environment" and is a creature that has to be protected from the evil of the society of consumerism.
Words like "natural monument" document that we have already accepted the loss of nature, and landscapes that are preserved close to their original state are supposed to remind us of it now. With the progress of the destruction there is
a growing consciousness. The five artists represented in the edition of Polarpostion proceed to go on an expedition on "familiar terrain". They research, intervene and comment; they document the forces of nature, survey landscapes, mark their territory or convert trash into camping equipment.
Lucie Stahl goes on a trip to the Scottish Lake District with a tent made from broken umbrellas she found on the street. The longing for the experience of nature combines with an ironic view of the remains of human civilisation.
For Ulrike Heydenreich, the move to the US, this land of endless wide landscapes, was the motive to start a special kind of land measuring. She made a fragment of a topographical map of an unknown region the basis of her installation "Reisebegleiter Wegbereiter" (travel companion/ground preparer).
To approach her new home she had sewn relief picnic blankets in obsessive hand work, which when spread out have become a spacious installation, rolled up they have the character of a piece of travel art.
The flags of Alexander Voigt are sewn from used packaging foil and plastic bags. Colours, characters and symbols are combined as collages.   He installs the flags, which he sees as signs and vehicles of symbols of our society, in the landscape and also asks the visitor to proceed to go find their land and mark it with a flag.  Flags can be bought for 5 euro each.
Stefan Winklers realistic paintings of a volcano show its natural shape before and after the eruption. Though they are shown in a very realistic and plain way, they show a picture of forces of nature that are hard to imagine.
The virtual building was designed by Architect Thorsten Dame.

Pol Berlin

Pol Berlin is a project initiated by artists. Its aim is to work on new organizational structures for art. Pol Berlin wants more space and public for art and tries to establish a new platform that enables artists to exchange ideas and work cooperatively.

Pol Berlin works on different levels: one of them is the Internet. At polberlin.com and polarposition.com Pol Berlin publishes Information. Polberlin.com gives you information on all activities; it introduces the artists, initiators and the project in general. Polarposition regularly comes out as an Internet magazine. In collaboration with different architects we design gallery spaces for different virtual exhibitions. The exhibitions deal with varying issues and introduce the artists of Pol Berlin.
The next step is the organization of exhibitions in real space, for the moment with central focus on Berlin. Empty spaces of various contexts in the city will be sought, for a certain time a Pol Berlin Gallery will be created and then vanish after the exhibition. We plan to collaborate with already existing gallery projects as well as to use spaces that have not been used in an art context before.