redaktion@0rf.at on 1 Jun 2001 13:26:40 -0000 |
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[rohrpost] Wer will ORF chef sein |
******************************************* DIE SHOW HEUTE /pktl.(s.t.) 20:15h studio 01/ kleine stadtgutgasse 9/1020 wien http://events.0rf.at ******************************************** +wer will ORF - chef sein ++"totale Kontrolle über den ORF" +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Wer will ORF Chef sein Poker um ORF-General. Bereits im Herbst soll die neue ORF-Spitze gewählt werden. Doch die besten Kandidaten geben den Regierungsparteien reihenweise einen Korb. .................. Die von den Regierungsparteien derzeit zu Ende verhandelte Totalreform des ORF mit der Umwandlung des Unternehmens in eine Stiftung und der Einrichtung eines Stiftungsrates anstelle des ORF-Kuratoriums soll, so Westenthaler, bereits bis Jahresende von einer neu gewählten Führung umgesetzt werden. Was der schwarz-blauen Koalition bislang fehlt, ist ein politisch opportuner (Konsens-)Kandidat, der vom Stiftungsrat mit nunmehr einfacher Mehrheit an die Spitze des ORF gehievt werden kann. Bei der Kandidatensuche werden FPÖ und ÖVP nicht müde, die durchs neue Gesetz gestärkte Position des ORF-Generaldirektors zu preisen. Schließlich werde der Generaldirektor mit einem umfassenden Weisungsrecht ausgestattet. Das Durchgriffsrecht auf die Programme müsse doch als Anreiz für eine Bewerbung betrachtet werden. Die Reihe von Absagen schockt vor allem die ÖVP, die bislang keinen Kandidaten für die Weis-Nachfolge finden konnte. Vermeintlicher Ausweg für die Kanzlerpartei: Die ÖVP versucht auf Zeit zu spielen, will die Neubesetzung der ORF-Spitze bis ins Frühjahr 2002 verzögern. .................................... TV-Profis kritisieren ORF und Politik. Doch die Lockrufe der Politik zeigen bislang keinen Erfolg. Der politische Hickhack um die ORF-Reform insgesamt wurden von der Koalition zwei Nachdenkpausen verordnet und ein Weisenrat unter Führung des Schüssel-Beraters Gerd Bacher eingesetzt hat auf mögliche Bewerber mehr als abschreckend gewirkt. Dazu kommt, dass die von TV-MEDIA befragten TV-Profis den Zustand des ORF massiv kritisieren. Auch das neue ORF-Gesetz werde wenig an der Misere ändern. So fährt Helmut Brandstätter massive Geschütze gegen ORF-General Gerhard Weis auf: Ich halte die Linie von Gerhard Weis für falsch, den ORF zu kommerzialisieren. Damit stellt sich über kurz oder lang die Gebührenfrage. Im ORF-Programm fehlen Qualität und Kreativität. Man hat in der Vergangenheit zu sehr auf die deutschen Privatsender geschielt.Selbst erfolgreiche Eigenentwicklungen wie die Reality Taxi Orange stoßen bei Brandstätter auf wenig Achtung: Taxi Orange ist doch nur die Spielart eines in Deutschland entwickelten Formats.Vor allem an der ORF-Information lässt Brandstätter kein gutes Haar, kritisiert die politische Hofberichterstattung seiner Exkollegen unter Info-Intendant Hannes Leopoldseder: Viele haben ihr Handwerk nicht gelernt. Man müsste hier einiges ändern. Brandstätters Fazit: Ich bin bei n-tv bis Anfang 2004 unter Vertrag. Und diesen Vertrag werde ich erfüllen.Zumal sich durch den geplanten Einstieg von RTL bei n-tv im Sommer 2001 für Brandstätter neue Perspektiven ergeben. (quelle APA) ..................... ORF-Gesetz: Cap - Regierung will totale Kontrolle über den ORF Wien (SK) Die Regierungsvorlage zum ORF-Gesetz, die am Dienstag im Ministerrat beschlossen wurde, "übertrifft die schlimmsten Befürchtungen", erklärte SPÖ-Mediensprecher Josef Cap am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Die Vorlage der Regierungsparteien führe dazu, "dass die Zukunftssicherheit des ORF gefährdet wird". Im Kern beharre die Regierung auf dem nur parteipolitisch motivierten Entsendungsrecht für den Stiftungsrat. Die Klubobmänner von ÖVP und FPÖ könnten keine befriedigende Erklärung für ihr Beharren auf dem Entsendungsrecht für den Stiftungsrat liefern. Cap: "Beide wollen unbedingt ihren Einfluss im Stiftungsrat bewahren." Dazu erläuterte der SPÖ-Mediensprecher, dass über den Stiftungsrat die Regierungsparteien die "totale Kontrolle über den ORF" ausüben werden können. **** (quelle APA) ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: majordomo@mikrolisten.de, msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de -- http://www.mikro.org/rohrpost