redaktion@0rf.at on 1 Jun 2001 13:26:40 -0000


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[rohrpost] Wer will ORF chef sein



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DIE SHOW

HEUTE /pktl.(s.t.) 20:15h

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+wer will ORF - chef sein 

++"totale Kontrolle über den ORF" 


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Wer will ORF Chef sein

Poker um ORF-General. Bereits im Herbst soll die neue ORF-Spitze gewählt
werden. Doch die besten Kandidaten geben den Regierungsparteien reihenweise
einen Korb.
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Die von den Regierungsparteien derzeit zu Ende verhandelte Totalreform des
ORF mit der Umwandlung des Unternehmens in eine Stiftung und der Einrichtung
eines Stiftungsrates anstelle des ORF-Kuratoriums soll, so Westenthaler,
bereits bis Jahresende von einer neu gewählten Führung umgesetzt werden.
 Was der schwarz-blauen Koalition bislang fehlt, ist ein politisch opportuner
(Konsens-)Kandidat, der vom Stiftungsrat mit nunmehr einfacher Mehrheit an
die Spitze des ORF gehievt werden kann.  Bei der Kandidatensuche werden FPÖ
und ÖVP nicht müde, die durchs neue Gesetz gestärkte Position des ORF-Generaldirektors
zu preisen. Schließlich werde der Generaldirektor mit einem umfassenden Weisungsrecht
ausgestattet. Das Durchgriffsrecht auf die Programme müsse doch als Anreiz
für eine Bewerbung betrachtet werden.  Die Reihe von Absagen schockt vor
allem die ÖVP, die bislang keinen Kandidaten für die Weis-Nachfolge finden
konnte. Vermeintlicher Ausweg für die Kanzlerpartei:  Die ÖVP versucht auf
Zeit zu spielen, will die Neubesetzung der ORF-Spitze bis ins Frühjahr 2002
verzögern.   
.................................... 
TV-Profis kritisieren ORF und Politik. Doch die Lockrufe der Politik zeigen
bislang keinen Erfolg. Der politische Hickhack um die ORF-Reform insgesamt
wurden von der Koalition zwei Nachdenkpausen verordnet und ein Weisenrat
unter Führung des Schüssel-Beraters Gerd Bacher eingesetzt hat auf mögliche
Bewerber mehr als abschreckend gewirkt.  Dazu kommt, dass die von TV-MEDIA
befragten TV-Profis den Zustand des ORF massiv kritisieren. Auch das neue
ORF-Gesetz werde wenig an der Misere ändern.  So fährt Helmut Brandstätter
massive Geschütze gegen ORF-General Gerhard Weis auf: Ich halte die Linie
von Gerhard Weis für falsch, den ORF zu kommerzialisieren. Damit stellt sich
über kurz oder lang die Gebührenfrage. Im ORF-Programm fehlen Qualität und
Kreativität. Man hat in  der Vergangenheit zu sehr auf die deutschen Privatsender
geschielt.Selbst erfolgreiche Eigenentwicklungen wie die Reality Taxi
Orange stoßen bei Brandstätter auf wenig Achtung: Taxi Orange ist doch nur
die Spielart eines in Deutschland entwickelten Formats.Vor allem an der
ORF-Information lässt Brandstätter kein gutes Haar, kritisiert die politische
Hofberichterstattung seiner Exkollegen unter Info-Intendant Hannes Leopoldseder:
Viele haben ihr Handwerk nicht gelernt. Man müsste hier einiges ändern.
Brandstätters Fazit: Ich bin bei n-tv bis Anfang 2004 unter Vertrag. Und
diesen Vertrag werde ich erfüllen.Zumal sich durch den geplanten Einstieg
von RTL bei n-tv im Sommer 2001 für Brandstätter neue Perspektiven ergeben.
  
(quelle APA)
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ORF-Gesetz: Cap - Regierung will totale Kontrolle über den ORF

Wien (SK) Die Regierungsvorlage zum ORF-Gesetz, die am Dienstag im
Ministerrat beschlossen wurde,
"übertrifft die schlimmsten Befürchtungen", erklärte SPÖ-Mediensprecher
Josef Cap am Donnerstag in einer
Pressekonferenz. Die Vorlage der Regierungsparteien führe dazu, "dass
die Zukunftssicherheit des ORF
gefährdet wird". Im Kern beharre die Regierung auf dem nur
parteipolitisch motivierten Entsendungsrecht
für den Stiftungsrat. Die Klubobmänner von ÖVP und FPÖ könnten keine
befriedigende Erklärung für ihr
Beharren auf dem Entsendungsrecht für den Stiftungsrat liefern. Cap:
"Beide wollen unbedingt ihren
Einfluss im Stiftungsrat bewahren." Dazu erläuterte der
SPÖ-Mediensprecher, dass über den Stiftungsrat die
Regierungsparteien die "totale Kontrolle über den ORF" ausüben werden
können. **** 

(quelle APA)


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