Ralf Bendrath on 9 May 2001 10:29:06 -0000


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[rohrpost] Internat. Konferenz: Ruestungskontrolle im Cyberspace, Berlin, 29.-30. Juni


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RUESTUNGSKONTROLLE IM CYBERSPACE
Perspektiven der Friedenspolitik im Zeitalter von Computerattacken

Internationale Konferenz
29./30. Juni 2001
Heinrich Boell Stiftung,  Berlin

 
Der "Cyberkrieg" droht. Waehrend die USA sich seit Jahren mit der
militaerischen Nutzung der Datennetze befassen und bereits eine eigene
Eingreiftruppe für Computerattacken gegruendet haben, nehmen sich andere
Staaten wie Russland oder China des Themas erst seit neuestem an. Auch
die Bundeswehr arbeitet derzeit an einer Doktrin fuer
"Informationsoperationen", die auch die offensive Nutzung des Cyberspace
einschliessen wird. Es besteht die Gefahr, dass auf diesem Wege ein
neuer elektronischer Ruestungswettlauf entsteht. Noch kann er gebremst
und vielleicht angehalten werden. 
Gleichzeitig wird das Risiko von Hacker-Angriffen auf kritische
Infrastrukturen oft als "Cyberwar" diskutiert, und staatliche
Sicherheitsorgane rufen auf diesem Wege nach erweiterten Kompetenzen.
Hier ist es noetig, in Zusammenarbeit mit den ueberwiegend privaten
Infrastrukturbetreibern, aber auch mit den Datenschuetzern eine
angemessene und für alle Beteiligten tragbare Umgehensweise zu finden,
die eine repressive Strategie vermeidet und auf Vorsorge setzt. 
Die militaerische Nutzung des Cyberspace und die Verteidigung der
zivilen Datennetze gegen Hackerangriffe sind zwei Seiten einer
Entwicklung, die zu einer Militarisierung der weltweiten Datennetze
fuehren kann. Eine "Cyber-Friedenspolitik" ist gefragt. 
Mit dieser Konferenz wollen wir daher neue Moeglichkeiten der
Cyber-Ruestungskontrolle ausloten. Es wird darum gehen, Ansaetze fuer
zivile Strategien im Grenzbereich von Aussen- und Sicherheitspolitik,
Technologiepolitik, Wirtschaftspolitik und Innenpolitik zu formulieren.
Aufgrund der Komplexitaet muss dieses Thema zwangslaeufig
ressortuebergreifend und interdisziplinaer diskutiert werden. 
Wir wollen Konzepte der Ruestungskontrolle und Abruestung auswerten,
ihre Uebertragbarkeit auf den neuen Bereich der "Computer Network
Attacks" pruefen und daraus ein "Memorandum zur friedlichen Nutzung des
Cyberspace" skizzieren. Die Konferenz soll die in sehr unterschiedlichen
Disziplinen, Politikfeldern und Denktraditionen organisierten Akteure in
diesem Bereich zusammenbringen und so eine zivile Entwicklung der
Computernutzung befoerdern.

                                            Programm

Freitag, 29.6.2001

14.30                       Anmeldung

15:00		Begruessung 
Olga Drossou, Heinrich Boell Stiftung	

15:15		Sicherheitspolitik in der Informationsgesellschaft - 	
Eine militaerische Aufgabe?
- Einfuehrung, Olivier Minkwitz, FoG:IS
- Computer  Network Attacks: Militaerische Planungen und Entwicklungen,
Ingo Ruhmann, FifF
- Hacker-Angriffe: Ein Problem der nationalen Sicherheit? Ralf Bendrath,
FoG:IS/Netzwerk Neue Medien
Diskussionsleitung: Goetz Neuneck, IFSH

16:45		Pause

17:00		Bestandsaufnahme I:  Politische und rechtliche Normen
- Strategische Kontexte des Cyberkrieges, Martin Kahl, Universitaet
Saarbruecken 
- Aktivitaeten der Bundesregierung: Ruestungskontrolle, Berthold
Johannes, Referat fuer Ruestungskontrolle und Abruestung, Auswaertiges
Amt	
- Die voelkerrechtliche Debatte ueber Informationsoperationen, Richard
W. Aldrich, US Air Force Office of Special Investigations, Andrews Air
Force Base, Maryland
- Russische Perspektiven des Informationskrieges, Alexander Nikitin,
Center for Political and International Studies, Moskau 
Diskussionsleitung: Georg Schoefbaenker, Oesterreichisches
Informationsbuero für Sicherheitspolitik und Ruestungskontrolle,
ÖISR/FoG:IS, Linz

19:00		Abendessen

20:00	Bestandsaufnahme II: Technologien
- Waffen im CyberWar: Ueber Viren, Wuermer, Trojanische Pferde und
Hackertools, Klaus Brunnstein, Universitaet Hamburg 	
- Elektromagnetische Waffen, Caroline Mojert, Universitaet Hamburg 
- IT-Sicherheit und kritische Infrastrukturen, Susanne Jantsch,
Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft (IABG)
Diskussionsleitung: Ute Bernhardt, FifF

21.30 		Ausklang des ersten Tages bei einem Glas Wein



Samstag, 30.6.2001

10:00		Perspektiven I: Zivile Technologiepolitik
- Mehrseitige IT-Sicherheit und zivile Technologiepolitik, Olaf Winkel,
Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Berlin
- Zivilisierung des Risikodiskurses und der IT-Sicherheit, Ute
Bernhardt, FifF
- Praeventive Ruestungskontrolle im IT-Bereich, John Grin, Universitaet
Amsterdam/ Arbeitsgruppe Friedensforschung und Europaeische Sicherheit
(AFES-PRESS)
- Open Source-Systeme als vertrauensbildende Massnahmen? Oliver Meier,
Verification Research, Training & Information Centre (VERTIC), London
Diskussionsleitung: Ingo Ruhmann, FifF

11:30		Pause

11:45		Perspektiven II:  Politische und rechtliche Normen
- Internationale Cyber-Ruestungskontrolle im Kontext der "Revolution in
Military Affairs", Otfried Nassauer, Berliner Informationszentrum fuer
Transatlantische Sicherheit (BITS)
- Eine Konvention zum Verbot von Informationskriegen?, Andrew Rathmell,
Information Assurance Advisory Council/Kings College London
- Probleme und Chancen bei der Implementierung von
Cyber-Ruestungskontrolle, Dorothy Denning, Georgetown Insitute for
Information Assurance, Georgetown University, Washington, D.C.
- "Infopeace": Aktive Friedenssicherung durch spannungsresistente
Kommunikationsstrukturen und Nichtangriffspakte
Andy Mueller-Maguhn, Chaos Computer Club/ICANN
Diskussionsleitung: Martin Kahl, Universitaet Saarbruecken

13:15		Mittagessen

14:15		Stand und Perspektiven der Rüstungskontrolle
- Trends in Ruestungsdynamik und Ruestungskontrolle, Ulrich Albrecht,
Freie Universitaet Berlin	
- Konventionelle Ruestungskontrolle: Lessons learned, Hans-Joachim
Schmidt, HSFK
- Praeventive Ruestungskontrolle - ein praktikabler neuer Ansatz?, Goetz
Neuneck/Christian Moelling, IFSH
Diskussionsleitung: Regina Passier, FoG:IS

15:45		Kaffeepause

16:00		Cyberkrieg als Herausforderung fuer die Ruestungskontrolle
- Ansatzmoeglichkeiten der Cyber-Ruestungskontrolle, Georg
Schoefbaenker, ÖISR/FoG:IS
Kommentare von
- Hans-Joachim Schmidt, HSFK
- Goetz Neuneck, IFSH
- Otfried Nassauer, BITS
Diskussionsleitung: Ralf Bendrath, FoG:IS/Netzwerk Neue Medien

18:00		Abendessen

19:00		Perspektiven der Cyber-Rüstungskontrolle 
Podiumsdiskussion mit:
- Dorothy Denning, Georgetown Institute for Information Assurance
Georgetown University, Washington, D.C., 
- Winfried Nachtwei, MdB/stellv. verteidigungspoltischer Sprecher
Fraktion Buendnis 90/Die Gruenen, Mitglied des Verteidigungsausschusses, 
- Alexander Nikitin, Center for Political and International Studies,
Moskau
- Andrew Rathmell, Information Assurance Advisory Council/Kings College
London
- Georg Schaefbaenker, ÖISR/FoG:IS 
- Uta Zapf, MdB/SPD-Fraktion, Vorsitzende des Unterausschusses 
Abruestung, Ruestungskontrolle und Nichtverbreitung
Diskussionsleitung: Olivier Minkwitz, FoG:IS

21:00		Ende der Konferenz 

______________________

Veranstalter
Heinrich Boell Stiftung,  http://www.boell.de

KooperationspartnerInnen
- Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und Sicherheitspolitik
(FoG:IS) http://www.fogis.de 
- Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche
Verantwortung (FifF) http://www.fiff.de
- Institut fuer Friedensforschung und Sicherheitspolitik der
Universitaet Hamburg (IFSH) http://www.rrz.uni-hamburg.de/ifsh
- Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) 
http://www.hsfk.de
- Netzwerk Neue Medien      http://www.netzwerk-neue-medien.org

Information
http://www.boell.de/cyberpeace (wird in den kommenden Tagen noch
ausgebaut)
Olga Drossou, Heinrich Böll Stiftung, drossou@boell.de, Tel: 030-285
34183, Fax: 030-285 34 108 
Ralf Bendrath, FoG:IS, bendrath@zedat.fu-berlin.de, Tel. 030-838-57030,
Fax 030-838-54160 
Georg Schoefbaenker, OISR, Schratzstraße 8, 4040 Linz, Tel: 0732 71 09
42, oisr@aon.at 

Tagungsort 
Galerie der Heinrich Boell Stiftung, Hackesche Hoefe, Rosenthaler
Strasse 40/41, 10178 Berlin, Vorderhaus, Aufgang 1, 5. Etage 
Stadtplanlink:
http://www.stadtplandienst.de/query;ORT=b;LL=13.404209x52.525365
Verkehrsanbindung: Vom Bahnhof Zoologischer Garten mit der S-Bahn
Richtung Alexanderplatz bis Station: Hackescher Markt
U-Bahn: U8, Bahnhof Weinmeisterstrasse

Konferenzsprachen
Deutsch und Englisch, Simultanuebersetzung wird waehrend der Konferenz
vorhanden sein.

Anmeldung
Bitte melden Sie sich bis zum 22. Juni 2001 an!
Online-Anmeldeformular: 	
http://www.boell.de/cyberpeace (wird in den kommenden Tagen verfügbar
sein)
E-mail-Anmeldung: 		medien@boell.de
Anmeldung per Post: Heinrich Boell Stiftung, Monika Steins, Rosenthaler
Straße 40/41, 10178 Berlin
Anmeldung per Fax: Heinrich Boell Stiftung, Monika Steins, Fax: 
030-28534108

Teilnahmegebuehr
50 DM, ermaessigt 25 DM (StudentInnen, Arbeitslose, RentnerInnen)
In der Gebuehr sind alle Mahlzeiten und Tagungsunterlagen enthalten.
Bitte ueberweisen Sie die Teilnahmegebuehr vorab unter dem Stichwort
"Cyberpeace" und der Kennzahl 145005 auf das Konto der Heinrich Boell
Stiftung, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, Konto 3076701

Zimmerreservierung 
Sie koennen Ihre Unterkunft in Berlin buchen bei
- Berlin Tourismus GmbH, Tel: 030-25 0025 oder über
- http://www.berlin.de/home/TouristCenter/

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