Inke Arns on 17 Jul 2000 14:02:42 -0000 |
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[rohrpost] House of the Rising Punk, ZDF, heute 00:05 Uhr |
[House of the Rising Punk ist eine brilliante Dokumentation - Angucken! Gruss, -i] Date: Mon, 17 Jul 2000 11:58:51 +0200 From: Rotraut Pape <pape.couty@snafu.de> Subject: Pop Odyssee + Clubland Hallo Freunde! Und noch einmal! Diesmal für alle! ---> ZDF!! Montag Nacht! (Heute!!!) Beste Grüße Rotraut 17. Juli - 00:05 Uhr Pop Odyssee 2: House of the Rising Punk 17. Juli - 01:05 Uhr Land of 1000 Dances. Kleine Geschichte der Clubkultur Montag 17.7. 00:05 Uhr POP ODYSSEE: "House of the Rising Punk" Dokumentation, 58´, Deutschland 1998 Regie und Buch: Christoph Dreher Realisation: Christoph Dreher und Rotraut Pape Schnitt: Rotraut Pape Kamera: Horst Markgraf Produzenten: Christoph Dreher und Rolf Wolkenstein Zweikanalton deutsch/englisch "Pop Odyssee: House of the Rising Punk" ist der zweite Film einer TV-Reihe über die Geschichte der Pop-Kultur von den 50er Jahren bis heute. Christoph Dreher führt diese Pop Odyssee in das "House of the Rising Punk": Das "CBGB'S", ein düsterer kleiner Club in der New Yorker Bowery, wurde vor 25 Jahren gegründet. Hier war der Treffpunkt einer Szene von Künstlern wie Andy Warhol, Filmemachern wie Jim Jarmusch und einer neuen Generation von Musikern. Ihre Musik richtete sich nicht nur gegen Hippie-Tum und bombastischen Stadionrock, sondern gegen das ganze Kulturestablishment. Ihre Impulse bezogen viele Musiker des CBGB's von Rebellen der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts wie Rimbaud und Baudelaire, aber auch zeitgenössischen Außenseitern der amerikanischen Literatur wie William Burroughs. Aus den Vorträgen eigener poetischer Texte wurden musikalische Performances. Auf diese Weise gründeten sich zum Beispiel die "Patti Smith Group" und "Television", die Band um Tom Verlaine und Richard Hell, die das CBGB's entdeckt hatten. Musikalische Vorbilder waren zum Beispiel die "Stooges" aus Detroit mit ihrem Sänger Iggy Pop, die sich seit 1969 mit ihrer neuartigen, maschinenhaften Musik und wüsten Auftritten bei Gegnern des Mainstreams einen Namen gemacht hatten. Wie auch die "New York Dolls", die im Transvestitenlook mit Songs über Müll und Drogen das prüde Amerika schockierten. Als sich 1974 die CBGB's-Szene gründete, war der Vietnamkrieg verloren, Watergate aufgedeckt und New York City bankrott. Das Erbe der kreativen Explosion der Psychedelic-Ära wurde von größenwahnsinnigen Rockstars, die sich in Stretchlimousinen und Privatjets von Konzert zu Konzert chauffieren ließen, verjubelt. Dieser Dekadenz und Degeneration setzte die CBGB's-Szene eine konträre Haltung entgegen, einen harten urbanen Realismus, rohe Energie und Aggressivität im musikalischen Ausdruck. Lederjacken und Sonnenbrillen waren die äußeren Attribute eines coolen Zynismus. Die schon von Andy Warhols "Factory" und den daraus hervorgegangenen "Velvet Underground" seit den mittleren 60ern praktizierte Verbindung von Kunst und Leben wurde prägend für den kreativen Aufbruch. "Mach' es selbst" war die Devise für Bands mit drei Akkord-Songs wie den "Ramones", "Talking Heads" oder "Blondie"; Filmemachern wie Jim Jarmusch und Amos Poe mit ihren ersten "Guerilla-Filmen"; Fotografinnen wie Roberta Bayley; Autoren wie Legs Mc Neil und seinem "Punk"-Magazin, das der Bewegung den Namen gab. Diese musikalische Revolution war Vorbild für die britische Punk-Bewegung, durch die das Phänomen einer neuen Gegenkultur weltbekannt wurde. Die Auflösung der englischen "Sex Pistols" markierte gleichzeitig das Ende der CBGB's-Ära. Erst in den 90ern wurde Punk in Amerika kommerziell erfolgreich, mit Bands wie "Nirvana", deren Sound und Haltungen an die früheren Vorbilder anknüpfen. Heute weltweit erfolgreiche Ikonen der amerikanischen Unterhaltungskultur wie "Die Simpsons", "Al Bundy" oder "Beavis and Butthead" wären nicht denkbar ohne Punk. Generationen von Musikern haben bis heute im CBGB's ihre ersten Auftritte gehabt. Einige Protagonisten von damals sind auch wieder da, geben Konzerte und machen neue Platten: Patti Smith, Blondie, Tom Verlaine und Alan Vega ("Suicide"). Montag, 17.7. 1:05 Uhr Land der 1000 Tänze (Land of 1000 Dances) Eine kleine Geschichte der Clubkultur. Mit: Dick Hebdige Buch, Regie, Kamera und Schnitt: Rotraut Pape Mitarbeit, Ton, Graphik: Gérard Couty Essay, 38´ Deutschland 1999 Das Buch "Subculture: The Meaning of Style" (1979) des britischen Pop-Forschers Dick Hebdige stellte einen Meilenstein in der Durchleuchtung jugendlicher Subkulturen dar. Seit den 70ern hat Hebdige vor allem das Phänomen der "Club Culture" begeistert betrachtet und studiert und seine Forschungsergebnisse in Büchern und Vorträgen veröffentlicht. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Erkenntnissen läßt Dick Hebdige in "Land der 1000 Tänze" die letzten vier Jahrzehnte Clubkultur Revue passieren. Seine Ausführungen, von Rotraut Pape materialreich in Szene gesetzt, stellen dabei immer das jeweils Neue, den Erfindungsreichtum, die Energie und die Visionen der unterschiedlichen Clubkulturen heraus. Eine Erkundung der New Yorker Clubs der Jetzt-Zeit, die Pape zusammen mit Hebdige und dem DJ Jonny Sender unternimmt, bildet den Rahmen für eine Reise auf die Tanzflächen der 60er, 70er, 80er und 90er Jahre. Rotraut Pape Leuschnerdamm 19 D-10999 Berlin Tel+Fax: +49 (0)30. 614 46 99 mobile: +49 (0)171. 54 11 207 Clemens-Schultz-Str. 94 D-20359 Hamburg Tel+Fax: +49 (0)40. 31 44 49 - http://www.v2.nl/~arns/ - PGP public key for inke@snafu.de on key server ---------------------------------------------------------- # rohrpost -- deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Entsubskribieren: majordomo@mikrolisten.de, msg: unsubscribe rohrpost # Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de -- http://www.mikro.org/rohrpost