Re: [rohrpost] DATENBANK DER VIRTUELLEN KUNST

[Lotar <lotar@gmx.de>]

Sabine Mai schrieb:
> 
> Liebe Kollegen,
> 
> das Verfallsproblem hatten bereits andere Kunstwerke vor der sogenannten
> Medienkust. Bestimmte Materialien zeichnen sich dadurch aus, dass sie verotten. Es
> scheint ein tief verwurzelter Mythos zu sein, dass Elektronik für die Ewigkeit
> gebaut sei. In der Tat veraltet nichts schneller als der neueste Technikkram von
> heute. Eine CD-Rom kompostiert schneller als ein auf Holz gemaltes Tafelbild.
> 
> Das Internet ist wie kaum ein anderes "Material" von seinem Tageszustand abhängig.
> Im Grunde lebt es von der ständigen Veränderung. Wer sich dort hin begibt, der
> sollte sich gleich von der Vorstellung befreien, große Werke in Web-Marmor zu
> meisseln, die auch in 500 Jahren noch im virtuellen Museum stehen.

Aber vielleicht liegt aber genau hier die Chance, für die Kunst und die
Gesellschaft.
Weil das Rad (Kunst) über die Dekarden immer wieder neu erfunden wird,
eine ständige 
Auseinandersetzung mit neuerer Technik, Gesellschaft, Kultur etc.
stattfindet, entsteht
doch auch eine Konstante...
Man stelle sich vor, alle geschaffene Kunst wäre noch erhalten!!!!

> Medienkustwerke für die Nachwelt erhalten zu wollen, ist prinzipiell lobenswert.
> Das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, das eigentlich nur Relikte und
> Dokumentation übrig bleibt. Die eigentliche Arbeit löst sich vom Material. Was
> danach kommt ist Neuland.
> 
> Wer Angst hat, seine Kunstwerke zu verlieren, der sollte malen wie Albrecht Dürer,
> das ist auch heute noch völlig legitim.

Dennoch, es ist schön zu wissen, das niemand mehr die Betenden Hände
oder die Mona Lisa malen muß...


gruß lotar



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