monika on Sat, 5 Feb 2000 19:21:21 +0100 (CET) |
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Re: [rohrpost] endo- und exorasssismus |
> lösungsvorschläge umsetzbarer (medien)politik erwartend, > thorsten ok torsten. hier der vorschlag eines österreichischen kurators auf rhizom.org - er ruft zum boykott aller österreichischen (kunst) institutionen auf. hat mich erhrlich gesagt ein wenig erschüttert. würde die kunstszene auch auf schicke versnissagen in new york verzichten, weil gulliani dort unter fragwürdigen beschuldigungen austellungen schließen läßt ? das ist wiedermal ein musterbeispiel für die doppelmoral intellektueller erlösungsprediger die sich da und dort jetzt bemerkbar machen. aber aus der gemütlichen schweiz redet sichs auch leicht. ich denke hier wäre es in der tat angebracht haider und seine imaginären anhänger (wenn du jetzt in österreich rumfragst war´s ja wiedermal keiner ) jedenfalls, wäre es angebracht haider und seine jünger mit ihren eigenen mitteln zu schlagen. und getreu dem motto "jetzt erst recht" - die ösis mit kunst zuzuscheißen bis sie nciht mehr wissen wo sie zuerst mit dem denken anfangen sollen : )) das wäre mit sicherheit kreativer und witziger als der rückzug in die bequeme opferrolle. übrigens - erstaunliches detail am rande: obwohl 27% der österreicher haider gewählt haben, stimmten zur zeit der schwarz/blauen koalitionsverhandlungen nur 10% einer ÖVP/FPÖ Regierung zu. das hatten wir schon öfter. erst spielen sie protestwähler und stimmen für haider um den alteingesessenen parteien eine lektion zu erteilen und dann erschrecken sie, weil ihnen haider an der macht dann doch zu steil ist. ich denke wir sehen überall in europa im moment den längst überfälligen verfall des parteienstaates. das ist zumindest in meinen augen ein fortschritt. ebenso klar ist aber, daß das nicht ohne schmerzhafte übergangsphasen (revisionistische rettungsversuche) verläuft. das muß man wahrscheinlich in bester kohl manier aussitzen. denn sich weiterhin auf die rhetorik der parteien einzulassen heißt sie weiter anzuerkennen und zu bestätigen. die energie würde ich lieber aufwenden um eine verfassung zu ermöglichen, die keine repräsentation durch parteien braucht. so und hier ist der geifernde boykottaufruf von robert fleck: Only an international boycott, the most thorough and complete possible, assures the interests of the artists concerned. No further cooperation with any institution. The new power is playing the "normalcy" card: "See? It's just as it was before." In reality, the pressure on artists, critics and curators will be terrible. There is but one valid question: Would you have shown in Nazi Germany (of which fascist Austria was a part of)? I personally made an announcement in an article in the leftist journal "Der Standard" in Vienna, calling for an interruption in all cooperation with Austrian institutions, and cancelling my own collaboration in the huge exhibition preview (October 2000 - April 2001) of the young Austrian scene at the Vienna Kunsthalle. (Other curators: Paolo Herkenhoff, Maaretta Jaukurri, Rosa Martinez), to not return to Austria until the ouster of this [fascist] power, and to try to obtain another nationality. I can no longer consider myself to be Austrian. + PERSONALLY ASSIST AUSTRIAN ARTISTS At the same time, we must help as much as possible so that Austrian artists can overcome this obstacle. The shock of these political results is difficult to describe. Everyone is in a state of shock. Even critics who advise the parliamentary conservatives were crying yesterday on the telephone. Personally, I saw to it ahead of time--when I left the country-- to stay as much in contact with Austrian artists as possible, as I have the priviledge of knowing practically all the artists, from the oldest generations to the youngest students. -------------------------------------------------- # rohrpost -- http://www.mikro.org/rohrpost # unabhaengige deutschsprachige Mailingliste fuer Medien- und Netzkultur # kommerzielle Verwertung nur mit Erlaubnis der AutorInnen # Info: majordomo@mikrolisten.de; msg: info rohrpost # Entsubstkribieren: majordomo@mikrolisten.de # msg: unsubscribe rohrpost ihre@adres.se # Kontakt: owner-rohrpost@mikrolisten.de